Rezension

African Boogie - Katharina Klein weit weg von Frankfurt am Main

African Boogie - Helmut Barz

African Boogie
von Helmut Barz

Bewertet mit 5 Sternen

Für mich war schon der erste Katharina Klein Krimi etwas besonderes, denn einen Krimi, der es schafft lustig, spannend, ernsthaft und turbulent zu sein und das vollkommen ohne dabei affig zu wirken, habe ich bisher selten gefunden, aber auf diesen Krimi trafen diese Aspekte ganz genau zu.

Was mir beim Einstieg in diesen zweiten band ganz besonders gefallen hat, ist die Tatsache, dass man direkt an dem Punkt in die Geschichte eintaucht, an der man sie im Vorgänger verlassen hat. Dadurch ist man natürlich wieder sofort voll im Geschehen und muss nicht noch irgendwelche neuen Situationen verarbeiten, was ich irgendwie einfach klasse fand.

Richtig genial waren auch einfach die Ereignisse in Afrika, wohin es Katharina in diesem Band ja verschlägt, denn sowohl die ganzen anderen Touristen auf die sie dort trifft, als auch die Todesfälle sind etwas ganz besonderes, sehr individuell und gleichsam wieder amüsant, wie auch spannend und dabei noch nicht so geartet, dass man sich fragen muss, was der Quatsch eigentlich soll, sondern einfach stimmig.

Unter den Touristen sind nämlich so extrem viele unterschiedliche Persönlichkeiten, die auch noch zusammen eine vollkommen verrückte Mischung bilden, dass es mir einfach extremen Spaß gemacht hat über sie und ihr teilweise sehr originelles Verhalten zu lesen, besonders auch noch Katharinas gedanklichen Kommentare zu ihnen waren große Klasse! Und allein schon diese Kleinigkeiten haben mich doch sehr häufig zu starkem Schmunzeln gebracht.

Hingegen dem Vorgänger war es in diesem Band so, dass der Kriminalanteil eher etwas ruhiger geartet war, d.h. es lief alles eher ruhig ab, gab wenig Verfolgungsjagden oder ähnliches, stattdessen standen eher die Rätsel der Todesfälle, wer darin bloß verwickelt ist, warum sie auf die jeweilige Weise begangen wurden etc. im Fokus der Ermittlungen. Mir hat es dabei ehrlich gefallen, wie man langsam immer mehr in den Fall eintaucht und das über ein eigentlich recht simples Mittel, nämlich die Befragung der Touristen, durch die man so einiges erfahren und sich auch selbst seine Theorien zusammenreimen kann. Grade dieser Aspekt hat den Roman so spannend für mich gemacht, da ich mitfiebern konnte, ob mein Verdacht, der sich immer mehr erhärtete wirklich richtig ist oder ob ich doch etwas übersehen hatte und ich gebe zu, dass ich schon ein wenig stolz war, als ich merkte, dass ich mit meiner Vermutung gar nicht mal so daneben lag.

Wenn man den ersten Band kennt, besteht natürlich auch noch die Frage, wie es wohl zwischen Katharina und Andreas Amend weitergeht und auch, wie es wohl mit der Reihenübergreifenden Handlung ausschaut, die auch einen nicht zu kleinen Stellenwert hatte und noch ein Quantum Spannung mehr gebracht hat. Und ich muss auch gestehen, dass ich mit Katharina und Andreas Amend sehr mitgefiebert habe, da mir beide schon im ersten Teil, in dem man sie noch genauer kennenlernt, schon sehr ans Herz gewachsen sind.

Für mich einfach eine richtig tolle Fortsetzung und an sich eine klasse Krimireihe mit viel Liebe zu den einzelnen Charakteren und einfach spannenden und mal auch ganz untypischen Fällen, die einfach nur Spaß macht und vor allem auch eine gesunde Portion Humor mitbringt. Ein Roman, den ich nur jedem Krimifan empfehlen kann.