Rezension

Aktuelles Thema gut umgesetzt

Zürcher Filz -

Zürcher Filz
von Gabriela Kasperski

Bewertet mit 5 Sternen

Rasant und anspruchsvoll.

Zürich. Die Lombardi-Stiftung, in deren Besitz hunderte von Häuser sind, steht für preiswertes wohnen. Kein Wunder, dass die Bewerber zahlreich sind. Die Erbin Philomenia ist erst vor kurzem zurück in ihre Heimat gekommen. Bisher hat die Geschicke der Stiftung die Geschäftsleitung und ihr Vater inne gehabt. Dieser ist plötzlich verstorben und Philomenia möchte alles selbst in die Hand nehmen. Dann tauchen aber Ohrringe von ihr zum Verkauf auf. Anonym verschickt. Vermisst wird Philomenia lediglich von ihrer Gärtnerin. Ihr Ex-Mann, der auch in der Geschäftsleitung sitzt, weiß angeblich nicht, dass sie überhaupt zurück ist. Die ermittelnde Kommissarin Beanie Barras steht vor einem Rätsel und möchte der Stiftung auf den Grund gehen. Dazu heuert sie Zita Schnyder und Werner Meier, die selbst eine Wohnung suchen, als verdeckte Ermittler an........

"Zürcher Filz" ist der dritte Krimi aus der Zita Schnyder und Werner Meier Reihe, der bei Emons erschienen ist. Es gibt jedoch drei Vorgänger, die in anderen Verlagen publiziert wurden. Jeder Band ist unabhängig zu lesen. Die Figuren haben sich zwar seit den Anfängen entwickelt, für Neueinsteiger aber kein Problem. Gabriela Kasperski hat einen speziellen Schreibstil. Er ist flüssig zu lesen. Dabei jedoch anspruchsvoll. Jedes ihrer Bücher widmet sich einem aktuellen Thema. Die Geschichte beginnt rasant und behält bis zum Ende ihr hohes Tempo. Die Szenen wechseln häufig. Auch an einer Vielzahl von Figuren mangelt es nicht. Das hat mir höchste Konzentration abverlangt. Was sich aber gelohnt hat. Denn die Spannungskurve steigert sich langsam aber stetig. Je mehr ich gelesen habe, umso weniger konnte ich das Buch aus der Hand legen. Der Showdown überrascht. Auch wenn ich zum Schluss eine Vermutung hatte. Die anfangs losen Enden, fügen sich nach und nach perfekt zusammen.

Fazit: Gabriela Kasperski ist wieder einmal ein spannender Krimi gelungen. Er ist in einem konstant hohen Tempo geschrieben. Lässt einem wenig Zeit zum Durchatmen. Das Thema ist aktuell und alle Wohnungssuchenden können ein Lied davon singen. Besonders gut gefällt mir auch, dass ihre Figuren modern agieren. Dabei nicht belehrend wirken. Kurzum: rasant, spannungsgeladen, unkonventionell. Diesmal mit einem kleinen Hauch Mystischem. Ich wurde gut unterhalten und empfehle den Krimi gerne weiter.