Rezension

Alleinstehender Fall mit Vergangenheit

Tödlicher Nachlass - Ein Fall für Engel und Sander 3 - Angela Lautenschläger

Tödlicher Nachlass - Ein Fall für Engel und Sander 3
von Angela Lautenschläger

Bewertet mit 4 Sternen

Spannender Krimi mit gewöhnungsbeürftigem Kommissar. Auch gut als Einzelband zu lesen, ohne die ersten Bände zu kennen.

Ich bin durch Zufall durch eine Leserunde auf LovelyBooks auf dieses Buch gestoßen, hatte gehofft, den dritten Teil lesen zu können, ohne die ersten beiden zu kennen und muss sagen, das klappt wirklich gut.

Der Fall des „Tödlichen Nachlasses“ – bzw. scheinen es zu Beginn zwei verschiedene Fälle zu sein – lässt sich ziemlich gut als Einzelfall betrachten und lesen. Natürlich haben die handelnden Figuren eine Vergangenheit, aber die wird recht angenehm in die Geschichte integriert, so dass ich selten das Gefühl hatte, ich hätte etwas verpasst. Bis auf ein paar Kleinigkeiten, wo Handlungen oder der Umgang der Protagonisten miteinander nicht ganz nachzuvollziehen waren, haben mir die Vorgängerbände nicht gefehlt.

Friedelinde Engel ist Nachlassverwalterin und wird von einem Unternehmer mit zwei Geschwistern gebeten, sich zu überlegen, ob sie den Nachlass für die drei regeln möchte. Es handelt sich um das Haus des verstorbenen Onkels der drei Geschwister und es ist ziemlich aufwendig. Das Haus ist voll gestopft mit Papier und der Garten ist verwildert. Doch das schreckt Friedelinde nicht ab. Sie übernimmt den Fall und alles scheint auch einigermaßen klar. Nur lässt sie das Gefühl nicht los, dass irgendwas nicht stimmt. Das liegt unter anderem am resoluten Auftreten der Gattin des Unternehmers, die sie eigentlich so gar nicht im Haus haben will. Und natürlich bleibt die Untersuchung des Nachlasses nicht ganz ohne Überraschungen.

Kommissar Sander scheint in einer schwierigen Phase seines Lebens zu sein. Er ist deshalb sogar in psychologischer Behandlung. Und seine Arbeit scheint ihm nicht so recht Spaß zu machen. Dann ist der Mord, den er untersuchen soll, auch noch ausgerechnet in einem Schwulenhotel verübt worden und die Schwulen scheinen ihn zu mögen. Das passt ihm gar nicht. Doch mit der Unterstützung seines Kollegen und Partners kommt er der Lösung des Falles doch noch näher.

Und natürlich treffen sich Friedelinde und der Kommissar – schließlich heißt es ja auch „Ein Fall für Engel und Sander 3“ und natürlich hängen die beiden Fälle zusammen. Und auch Friedelindes Nachforschungen helfen am Ende, den Fall aufzuklären.

Friedelinde gefällt mir als Figur richtig gut. Sander irritiert mich ein wenig, doch je mehr ich über seine Vergangenheit erfuhr, desto weniger unsympathisch wurde er mir. Und zum Schluss scheint er sogar ein ganz umgänglicher Mensch zu sein. Die Nebenfiguren sind auch sehr liebevoll gezeichnet, wenn auch natürlich bei weitem nicht so ausführlich, verständlicherweise.

Die Lösung des Falles erscheint für mich logisch und nachvollziehbar. Das finde ich bei einem Krimi immer wichtig. Dennoch ist es über das ganze Buch spannend und nicht offensichtlich (wenngleich ich einen Verdacht hatte), wer der Mörder ist.

Alles in allem ein Buch, das mich sehr gut unterhalten hat und das ich sehr schnell gelesen hatte, nachdem ich ein paar Anfangsschwierigkeiten durch komplizierten Satzbau überwunden hatte. Und es macht definitiv neugierig auf die Vorgängerbände.