Rezension

Als Gast arbeiten

Bella Germania - Daniel Speck

Bella Germania
von Daniel Speck

Bewertet mit 4 Sternen

Der Mittelteil war sehr berührend, der Rest ging so.

Als an einer Modeschau ein älterer Mann die junge Modedesignerin Julia anspricht, ahnt sie nicht, wie sich ihr künftiges Leben ändern wird. Der Mann behauptet ihr Grossvater zu sein. Auf den Spuren seiner Vergangenheit erfährt Julia ein verschwiegenes Familiengeheimnis, das sie nach Italien führt, wo eine tragische Liebe ihren Lauf nahm und ihre Folgen bis in die Gegenwart zu spüren sind.Die Geschichte von Julias Grosseltern entwickelt sich sehr gefühlsstark. Besonders Julias Onkel Giovanni mit seiner italienischen Art und Liebe zum Essen schliesst man schnell ins Herz.

Grundlegend befasst sich dieser Roman mit Migrationfragen. Wie war es nach dem Zweiten Weltkrieg als italienischer Gastarbeiter nach Deutschland zu kommen? Kann man in der Fremde die eigene Kultur und Werte behalten oder muss man sie loslassen? Ich fand den Einblick spannend und gedankenanregend.

Die Gegenwartserzählung konnte mich leider nicht vollumfänglich packen. Ansonsten wäre diese Geschichte sicher ein komplettes Lesehighlight geworden.

Mein Fazit: Ein Einblick in das Leben der italienischen Gastarbeiter in den 50-ger Jahren mit einer tragischen Liebesgeschichte, bei der sich einige selbst im Weg stehen. 4 Sterne.