Rezension

Altbackenes Frauenbild

Ziemlich beste Freundinnen - Astrid Ruppert

Ziemlich beste Freundinnen
von Astrid Ruppert

Bewertet mit 2 Sternen

Weiss ich, wie dieser Roman auf meine Leseliste gekommen ist? Doch da steht es freundlich grinsend im Regal und ich nehme es deshalb mit als in der Bücherei meiner Wahl meine Augen darauf fallen. Es ist pinkfarben, ok, ok ... dh. Chick-lit: sofort schraube ich meine Ansprüche herunter. Für einen vergnüglichen Nachmittag ist es möglicherweise dennoch tauglich, warum nicht?

Konstanze ist eine Powerfrau, Karriere und Kind und Mann, kein Problem, sie meistert ihr Leben im Laufschritt, dagegen Jacqueline .. .drei Männer, drei Kinder, ups, so was passiert.

In der Rehaklinik – Konstanze hat einen komplizierten Beinbuch, Jacqueline einen Bandscheibenvorfall, müssen sich die beiden aufgrund eines Fehlers der Verwaltung das Zimmer teilen ...

Gegensätze machen Spaß, fetzige Dialoge, tiefsinniges Hinterfragen, altbewährtes Konzept, das hätte heiter werden müssen. Wars aber nicht. Kein Vergnügen wars. Why not? Erstens, weils arg naiv geschrieben ist, zweitens, weil die beiden Frauen aus einem Katalog stammen, jedoch nicht aus dem Real Life, drittens, und das ist das Schlimmste, weil das vermittelte Frauenbild zum Ko... kichern war. Karrierefrau sieht ein, dass sie sich übernommen hat und kehrt zurück, wohin sie gehört: zu Kindern, Küche und einer sehr gemässigten Karriere. Weils gesünder ist. Wäre es nicht auch gesünder für den konkurrierenden Ehemann, der ebenfalls Arzt, sich ebenfalls auf die Chefarztposition beworben, jedoch keinerlei Probleme hat? Weil Mann und es von daher natürlich kreatürlich!??

Fazit: Frauentechnisch gesehen ein Rückfall ins vor Alice-Schwarzer-Zeitalter. Literarisch betrachtet eine Ansammlung von Stereotypen; dazu kreativfreie Dialoge bei Null Witz, Null Charme. Ergo, auch fürs chick-lit-Genre: laaangweilig.

Genre: l(s)eichte Unterhaltung
Verlag: Marion von Schröder unter dem Dach von Ullstein-Verlag, 2013

Kommentare

LESERIN kommentierte am 18. Dezember 2014 um 15:13

Uargh, das hört sich schlimm an!

kommentierte am 02. Januar 2015 um 08:02

Schade um die "verlesene" Zeit :(