Rezension

Alte Mythen und neue Morde

Ein Grab mit deinem Namen
von Stephan M. Rother

Bewertet mit 5 Sternen

Eine abgelegene Moorgegend am Rande Hamburgs, wabernde Nebelschwaden, ein seltsames Brummen, woher es kommt weiß man nicht genau, eine Gestalt schält sich aus dem Nebel und da ist THOR, immer wieder THOR…

Damit bekommt man es in Stephan M. Rothers neustem Thriller zu tun. Eine Archäologin wird tot aufgefunden, ihr Körper ist mit seltsamen Runen gezeichnet und in ihrer Ausgrabungsstätte aufgebahrt. Handelt es sich um einen Ritualmord? In nächster Nähe lebt eine sektenähnliche Gemeinschaft, die heidnische Gebräuche praktiziert. Oder stehen doch wirtschaftliche Interessen dahinter? Die Ausgrabungen verhindern eine Bebauung des Geländes. Jörg Albrecht und Hannah Friedrichs stehen vor einem Rätsel. 

Hier weiß man lange nicht, worauf man sich einzustellen hat. Bisweilen kann man denken, Herr Rother hätte sich eventuell an einem Mystery-Experiment versucht. Es ist gruselig und geheimnisvoll und es ist einiges an skurrilem Personal unterwegs. Rother-Fans treffen alte Bekannte, manch einen holt die Vergangenheit ein. Und Monferat-Fans erleben auch eine Überraschung. ( Im günstigsten Fall ist man beides.) 
Das Geschehen hält einen in Atem. Immer wieder dreht es sich in eine andere Richtung. Bis kurz vor Schluss blickt man noch immer nicht durch, zählt die Seiten und kann kaum glauben, dass sich hier noch irgendetwas aufklärt. 
Aber das tut es dann mit einem Knall, mit Feuer, beinahe noch ein paar Toten und einem Anruf…

In ausgefeilter Sprache, mit hinterhältigem Witz und stetig wachsender Spannung, führt uns hier der Autor an der Nase herum, bis man atemlos staunend die letzte Seite gelesen hat. So sollte ein Thriller sein!