Rezension

amüsante Dialoge, sympathische Charaktere und eine etwas vorhersehbare Liebesgeschichte

Der Earl mit den eisblauen Augen - Julia Quinn

Der Earl mit den eisblauen Augen
von Julia Quinn

Bewertet mit 3 Sternen

Von Julia Quinn habe ich früher viel gelesen und es hat immer Spaß gemacht. Die Bridgertons kenne ich, aber das ist schon echt lang her, dass ich über diese Familie gelesen habe. Meine Erwartungen waren daher schon hoch, aber Julia Quinn konnte mich mit ihrem Earl leider nicht ganz überzeugen.
Ihr Schreibstil ist sehr humorvoll, locker-leicht und flüssig. Das hat Julia Quinn immer noch gut drauf.
Billie Bridegerton ist ein ungewöhnliches Mädel, das weiß, was sie will – zumindest zu Hause im heimatlichen Gehöft. Auf dem gesellschaftlichen Parkett hingegen fehlt ihr das Selbstbewusstsein, nachdem ihre erste Saison in London gleich mit dem ersten Ball in einem Fiasko endetet.
Billie ist sympathisch, etwas chaotische und für die damalige Zeit unkonventionell, denn sie übernimmt gerne Aufgaben, die eigentlich einem männlichen Erben zustehen.

Die Bridgertons sind eng mit ihren Nachbarn, den Rokesbys, verbunden. Die Kinder wachsen gemeinsam auf und die Familien pflegen einen freundschaftlichen Umgang. Deswegen war es für Billie klar, dasss sie einmal einen der drei Jungs heiraten wird. Doch sie hätte nie damit gerechnet, dass ihr Herz schneller schlägt, wenn sie Georg anschaut. Zumindest ist irgendetwas passiert, seit George sie aus einer misslichen Lage vom Dach gerettet hat.

Dieser Roman besticht mit witzigen Dialogen. Die Protagonisten liefern sich einen humorvollen Schlagabtausch, der Spaß macht, doch insgesamt gesehen, fehlt es den beiden Protagonisten etwas an Tiefe. Bis sich die Liebesgeschichte zwischen den beiden überhaupt entwickeln kann, zieht sich die Story in die Länge. Das lag nicht an den Charakteren, die fand ich sympathisch, auch die Nebenprotagonisten. Es lag eher an der Handlung, die scheinbar auf der Stelle tritt und nicht so recht vorwärts kommt. Mit Überraschungen wartet die Autorin auch nicht auf, sodass die Geschichte doch ziemlich vorhersehbar ist.
Der spannendere Nebenstrang um Georges verschwundenen Bruder Edward endet leider abrupt, aber ich vermute mal, dass Edward eine eigene Geschichte bekommt. Die Versuche, George zu engagieren und auch seine Reaktion darauf waren für mich leider nicht klar dargestellt und auch nicht wirklich nachvollziehbar, ebenso wie diese kurze Episode dann endete.
Es war für mich gar nicht so leicht, wie ich den Earl mit den eisblauen Augen bewerten soll. 3 Sterne oder 4 Sterne? Die Dialoge sind witzig, aber die Story zieht sich. Und da die Autorin dies durchaus besser kann, habe ich mich für 3 Sterne entschieden.
Fazit:
Von mir gibt’s eine Leseempfehlung: amüsante Dialoge, sympathische Charaktere und eine etwas vorhersehbare Liebesgeschichte.