Rezension

Amüsanter Krimi im Waldviertel

Hawelka & Schierhuber laufen heiß - Günther Pfeifer

Hawelka & Schierhuber laufen heiß
von Günther Pfeifer

Bewertet mit 4 Sternen

„...Bier ist ein sensibles Getränk, da kann man irrsinnig viel falsch machen...“

 

Als dem langen Wochenende wird nichts. Johann P. Zauner, Hofrat und Leiter der Wiener Mordkommission ordnet seine zwei Kriminalisten Hawelka und Schierhuber ins das Dörfchen Vestenötting im Waldviertel ab. Der Birnstiegl ist ein die Kreissäge gefallen. Weil es dabei zu einem Brand kam, wurde festgestellt, dass bei dem Tod jemand nachgeholfen haben muss.

Die Autoren haben einen humorvollen Krimi geschrieben. Das Flair der gegend wurde ausgezeichnet eingefangen. Dazu beigetragen hat auch die Verwendung von örtlichen begriffen.

Das Buch ließ sich zügig lesen und brachte mich häufig zum Lachen. Das ging schon mit den unkonventionellen Ermittlungsmethoden der beiden Kriminalisten los. Während der eine mehr oder weniger geduldig dem Dorfsäufer zuhörte, hielt der andere am Stammtisch fleißig mit. Auf diese Art und Weise wurde auch ich als Leser mit früheren und gegenwärtigen Klatsch des Ortes versorgt.

Der Schriftstil entspricht den Gepflogenheiten der Gegend, wie zum Beispiel das obige Zitat zeigt. Bei genauem Lesen findet man viele spitze und sarkastische Bemerkungen. Eines der Highlights sind die Gespräche zwischen Hawelka und Schierhuber. Wenn Schierhuber mal mehr als zwei Worte sagt, grenzt das an ein Wunder. Die Dörfler dagegen reden viel, aber sagen wenig. Schnell gibt es eine Reihe an Verdächtigen. Trotzdem kommt der Fall kau voran. Das wiederum ruft den Erzherzog, das ist der Spitzname des Hofrats, auf den Plan. Doch Wien ist weit.

Die Protagonisten werden sehr gut beschrieben. Die Autoren haben unverwechselbare Charaktere geschaffen. Das gilt sowohl für die Personen aus Wien als auch für die Dörfler.

Insbesondere zu erwähnen wäre Herta Berlakovic mit ihrer Truppe. Die Damen sind für die Recherchen verantwortlich. Nichts bleibt vor ihnen verborgen.

In der Geschichte stecken eine Menge amüsanter Szenen.

Jedes Kapitel wir durch einen passenden begriff und eine Zeitangabe eingeleitet.

Das Cover mit dem qualmenden Auto im Getreidefeld und den Kriminalisten in der Art eines Scherenschnittes ist gelungen. Die abgerundeten Ecken heben das Buch aus der Masse hervor.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Eigenheiten von Land und Leuten haben der Geschichte ihren eigenen Stempel aufgedrückt.