Rezension

Amy und Charlotte

Entführung am Hudson River -

Entführung am Hudson River
von Rhys Bowen

Bewertet mit 4 Sternen

ein weihnachtlicher Cosy-Krimi für alle Molly-Murphy-Fans

Das Jahr war nicht gut für Molly Murphy. Nicht nur, dass sie das schreckliche Erdbeben in San Francisco erleben musste, hatte sie in dessen Folge eine Fehlgeburt erlitten. Eine Einladung zu Freunden ihrer Schwiegermutter in ein Herrenhaus am Hudson River nimmt sie daher gern an, in der Hoffnung, auf andere Gedanken zu kommen. Dies gelingt, jedoch anders als gedacht.

Die Molly-Murphy-Reihe von Rhys Bowen wird auch mit diesem Band nicht langweilig. Hier lernt die Leserin Molly von einer anderen Seite kennen. Bisher war sie die lebensbejahende, selbstbewusste und temperamentvolle Irin, die scheinbar nichts erschüttern konnte. Molly hat die Ereignisse des Jahres noch nicht richtig verarbeiten können und fühlt sich erschöpft und macht sich Vorwürfe wegen ihrer Fehlgeburt.

Dieser Band ist nicht so spektakulär wie der vorherige. Molly und ihre Familie wird im Haus der Freunde ihrer Schwiegermutter freundlich aufgenommen. Dennoch herrscht eine merkwürdige Atmosphäre, die Molly relativ schnell spürt. Und natürlich kann sie es nicht lassen und will der Sache auf den Grund gehen. Schön, dass ihre beiden Freundinnen Gus und Sid sich zufällig in der Nähe aufhalten und Molly unterstützen. Ansonsten benehmen sie sich, wie immer, nicht so ganz ihrem Stand entsprechend, was für gute Unterhaltung sorgt.

Die Bewohner des Herrenhauses werden ebenfalls gut beschrieben. Das gilt sowohl für Winnie und Cedric van Aiken als auch für Winnies Vater und ihrer Großtante Clara, die Molly unabsichtlich auf die richtige Spur bringt.

Ein wenig Kritik habe ich auch. Insgesamt erscheint der Fall etwas sehr konstruiert und es gibt in meinen Augen den einen Zufall zu viel, dennoch habe ich mich wie immer gut unterhalten gefühlt.

Fazit: ein weihnachtlicher Cosy-Krimi für alle Molly-Murphy-Fans