Rezension

Anfangs schwere Kost, später aber umso gefühlvollere und fesselnde Geschichte

Der Mut kommt auf kleinen Füßen -

Der Mut kommt auf kleinen Füßen
von Catherine Ryan Hyde

Bewertet mit 4 Sternen

Mit dieser Geschichte hatte ich anfangs meine Schwierigkeiten, weil so eine negative Grundstimmung herrschte. Brooke ist alleinerziehend und mit fast 40 wieder bei ihrer Mutter eingezogen. Doch das ist nicht genug, denn die beiden verstehen sich eigentlich überhaupt nicht und Brookes Mutter kritisiert alles. Und dann gibt es noch die eigentliche Handlung, als Brooke traurig und verzweifelt ist, weil ihrer Tochter Etta vermisst wurde. Das waren mir einfach zu viele negative Gefühle und ein Thema, über das ich nicht lesen möchte, wodurch ich das Buch mehrmals weglegen musste, sogar mal für längere Zeit. Auf dem zweiten Anlauf war die Geschichte dann viel einfacher zu lesen. Auch nachdem Etta gefunden wurde, wird das Buch nicht gerade fröhlich, weil Brookes Probleme natürlich immer noch da sind und auch Mollys Obdachlosigkeit thematisiert wird. Doch die Geschichte ist sehr einnehmend beschrieben und nimmt einen schönen Verlauf.

Der Schreibstil von Catherine Ryan Hyde ist wirklich schön! Der Roman wird abwechselnd aus Brookes und Mollys Perspektive geschildert. Die Autorin punktet vor allem mit letzterer und ich habe so gerne die Kapitel aus Mollys Sicht gelesen. Es ist, als ob Molly einem alles direkt in einem Gespräch erzählen würde. Die 16-Jährige erklärt viel und schildert ihre Gedanken und Gefühle ehrlich und offen.

Eine Geschichte, deren Schicksale mir sehr zu Herzen gingen und ich sehr gerne gelesen habe. Die Autorin erzählt von Obdachlosigkeit und über Mutter-Tochter-Beziehungen sehr gefühlvoll, ohne jedoch zu emotional zu werden, was das Geschehen noch eindrücklicher macht. Mit dem Ende bin ich zufrieden, weil es gut zur Geschichte passt.

Fazit:
In "Der Mut kommt auf kleinen Füßen" hat mich anfangs die negative Grundstimmung sehr gestört. Später habe ich aber gerne zu dem Buch gegriffen, weil es sehr gefühlvoll und verständlich die Geschichte der jungen Molly erzählt.