Rezension

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Angst?

Angst
von Dirk Kurbjuweit

Bewertet mit 2.5 Sternen

Meine Meinung / VORSICHT SPOILER!
Bei einem meiner Buchdealer (buecher.de) wurde das Buch "Angst" als Buch der Woche angepriesen und dies war nun ein Antrieb um mich für die Leserunde auf lovelybooks.de  zu bewerben. Ich gewann das Buch und da ich zwischendurch sehr gerne mal einen Psychothriller lese lag das Buch auch nicht lange im Regal. Angesprochen war ich auch vom Cover, auf dem mir die Angst förmlich entgegenschrie. Ich hatte also große Erwartungen und muss gestehen, das ich mit dem was ich dann las nicht gerechnet habe. Als Psychothriller betitetelt erwartete ich Spannung und Gänsehaut. Leider beginnt der Psychothriller sehr seicht und zieht sich auch so komplett durch das ganze Buch. Natürlich ist es interessant zu lesen wie die Angst in Randolphs Leben vorherrscht und sich schon seit der frühsten Kindheit wie ein roter Faden durch sein Leben zieht.
Natürlich ist es interessant, aber meine Erwartungen waren wirklich hoch und ich war nicht darauf gefasst nur die psychologische Seite zu betrachten. Randolphs Leben komplett vor mir ausgebreitet mit all ihrer Intimität.
Wer sich den Klappentext  durchliest weiß im Prinzip schon das komplette Geschehen und wird hinterher sicherlich auch nicht darüber überrascht sein, wenn doch eine winzigkleine Wendung geschieht. Mich hat der Psychothriller jetzt nicht überzeugen können. Ich war eher gelangweilt. Natürlich ist ein Stalker ganz, ganz fürchterlich, wenn er in das Leben einer Familie eingreift und letztendlich sogar behauptet, das die Kinder von Randolph sexuell missbraucht werden würden. Herr Tiberius nimmt der Familie die Luft zum Atmen und für mich ist nicht klar, warum Randolph bemerkt das er mit Rechtsanwälten und Co nichts bewirken kann nicht die Wohnung verkauft und neu anfängt. Bewundert hätte ich es auch, wenn er Herr Tiberius am Kragen  gepackt hätte und ihn zur Rede gestellt hätte, aber Nein, Randolph verkriecht sich und sitzt die Situation aus. was mich auch völlig genervt hat war die Tatssache das sich Randolph innerlich zurückzieht und das Geld verpulvert indem er sich in Nobellokalen mit 5 Gänge Menüs verwöhnen lässt. Ich käme nie auf die Idee ohne meine Familie essen zu gehen. Ist dies Randolphs Art um mit dem Leben fertigzuwerden?
Irgendwann ist das Maß voll und wir lesen gleich schon von Anfang an vom Tod des Herrn Tiberius und nach und nach wird auch klar warum er sterben musste. Wir lesen davon, das Randolph seinen Vater im Gefängnis besucht und sich dabei sichtbar unwohl fühlt.
Der Roman beleuchtet komplett die psychologische Schiene und jemand anderes wie Randolph hätte die Situation sicherlich ganz anders angegangen. Was ich gemacht hätte weiß ich natürlich nicht, aber Selbstjustiz wäre jetzt nicht meine Lösung des Problems.
Der Vater ein Waffennnarr der etwa 300 unterschiedliche Waffen besitzt und anstatt mit der Familie in den Urlaub zu fahren werden immer mehr Waffen angeschafft. Schon alleine dadurch entwickelt sich Randolph zum Pazifisten. Die Angst vor der Waffe liegt schon in der Kindheit begraben als Randolph fürchtete vom Vater erschossen zu werden. Nichts hasst er mehr als Waffen und Gewalt. Warum also nach einer Waffe greifen und Herrn Tiberius erledigen?
Ich quälte mich zwar jetzt nicht vollkommen durch das Buch, aber die ganzen 256 Seiten wartete ich auf den großen Showdown, der dann letztendlich auch kam, mich aber nicht berühren konnte. Ich hatte mir einfach etwas anderes vorgestellt unter der Genre Psychothriller, das ich letztendlich ein klein wenig enttäuscht wurde vom fehlenden Kick. In der Leserunde wurde der Satz "Ich wurde nicht geflasht" verwendet und das trifft es auch in meinem Fall.

Eingeschränkte Leseempfehlung!