Rezension

Angst und Krimi - Unterhaltsames Doppelpack

Kälter als die Angst - Christine Drews

Kälter als die Angst
von Christine Drews

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Kälter als die Angst“ von Christine Drews spielt geschickt mit dem Thema Angst. Ein brutaler Mord und wirkungsvolle Drohbriefe mit sehr klaren Andeutungen machen neugierig.

Zum Inhalt:

Carla Delbrück wird in Münster ermordet und der Verdacht fällt schnell auf ihren Ehemann Klaus. Aber die außergewöhnlichen Todesumstände und rätselhafte Drohbriefe, die das Opfer im Vorfeld erhalten hatte, passen nicht so richtig zu einer spontanen Beziehungstat. Alles erscheint etwas rätselhaft. Es zeigen sich zudem deutliche Parallelen zu einem Mord vor dreißig Jahren. Gibt es einen direkten Zusammenhang, oder „nur“ einen Nachahmungstäter ?
Das Ermittlerduo Charlotte Schneidmann und Peter Käfer versuchen dies herauszufinden und befürchten dabei schnell, dass es schon bald einen weiteren Mord geben könnte. 

Mein Eindruck:

Das Buch „Kälter als die Angst“ kann sehr gut unterhalten. Die Geschichte lässt sich leicht und locker herunterlesen und der Umfang von 303 Seiten wird ihr auch gerecht.  
Die beiden Ermittler Charlotte Schneidmann und Peter Käfer werden, insbesondere durch Bezüge zu ihrem normalen Leben und dem Aufblitzen ihrer Ängste sehr authentisch und menschlich dargestellt. Beide sind sofort sympathisch. An einigen Stellen hätte ich mir als „Einsteiger“ vielleicht ein paar Zeilen mehr zu der Vorgeschichte gewünscht, da ich die vorherigen Bände dieser jetzt fünfteiligen Reihe leider nicht kenne.
Mit Kathrin Ortrup betritt eine weitere Figur die Bühne. Sie nimmt - obwohl sie charakterlich sehr Interessant ist - für mich etwas zu viel Raum in Anspruch, da sie nur am Rande mit dem Mordfall oder den Ermittlungen zu tun hat. Dafür sticht gerade Kathrin mit ihren Ängsten als Titelgeberin für diesen Roman heraus und agiert als Spannungsmagnet. 
Durch eingeschobene Tagebuchauszüge wird gezielt Spannung aufgebaut, da sich so die Bedrohung eines möglichen weiteren Mordes am deutlichsten zeigt. Die Handlung ist durchaus komplex, erscheint mir in Teilen aber ein wenig konstruiert.
Die Ermittlungen gehen flott, zielstrebig und geradlinig voran. Leider kommt es aber dabei auch nicht zu schwierigen oder unerwarteten Problemen. Dieser Eindruck wird für mich durch den eher lässig-leichten Schreibstil noch unterstützt. Hierdurch wird phasenweise wieder ein wenig Spannung herausgenommen.  
In meinen Augen hätte diese Geschichte tatsächlich Potential für zwei getrennte Bücher gehabt. Zum einen die gut dargestellten Situationen mir Kathrin Ortrup, die sich in einer Angstsituation wiederfindet, zum anderen die klassische Kriminalgeschichte mit dem Mord an Clara Delbrück, die mit einem guten Hintergrund daherkommt. 

Fazit:

„Kälter als die Angst“ ist ein durchaus lesenswerter Krimi. Er entspricht meine Erwartungen an eine unterhaltsame Lektüre, hebt sich aber insgesamt leider nicht besonders hervor.