Rezension

Anna - immer einen Schritt voraus!

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 2: Das Vermächtnis der Winzerin -

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 2: Das Vermächtnis der Winzerin
von Christian Homma

Cozy-Crime aus der schönen Toskana

Dieser Band ist der zweite Band aus der Reihe "Vino, Mord und Bella Italia" und tatsächlich kommen weder der Wein noch das Verbrechen zu kurz. Die Handlung spielt in Fontenaia in der Toskana. 

Anna ist immer noch dabei, das von ihrer Oma geerbte Häuschen instand zu setzen. Glücklicherweise hat sie mittlerweile in Loris einen begabten Handwerker gefunden, der auch sonst nicht zu verachten ist. Sie selbst hat sich während ihres Urlaubs noch einen Ferienjob gesucht und arbeitet für die Lokalzeitung. Beim Dorffest versucht sie, die gute Stimmung einzufangen, stolpert allerdings dann zu späterer Stunde über eine Leiche. Es handelt sich um eine Winzerin aus dem Ort, die Familie war einst bekannt für hervorragende Weine.

Aus der spontanen Bitte, für den Commissario zu übersetzen - der Hauptverdächtige ist ein Österreicher - erwacht ihr Interesse an diesem Fall und schon ist sie wieder mittendrin in den Ermittlungen und oft genug den Kommissaren auch einen Schritt voraus. 

Alte bzw. junge Bekannte aus Band 1 sind wieder mit von der Partie und geben dem Buch gehörig Schwung und Leichtigkeit. Anna ist ausgesprochen gut im Ort vernetzt und ihre unorthodoxen Methoden zeigen häufig Erfolg, bringen sie aber auch schon mal in Gefahr. 

Das Buch war als Cozy Crime angekündigt und das ist es auch. Die Handlung wird an keiner Stelle blutrünstig, es geht immer mehr um die Auflösung. Auch wenn Anna und Vico vorgeben, sich nicht leiden zu können, so ist da doch ein gewisser Respekt voreinander. Sie verfolgen immerhin ein gemeinsames Ziel und behindern sich nicht gegenseitig.

Der Wein spielt schon dadurch eine Rolle, dass die Ermordete Winzerin war, es geht aber weniger um die Weinherstellung oder den Genuss desselben. Auch das gute Essen und die malerische Landschaft werden zwar erwähnt, spielen aber nicht die Rolle wie in vielen Krimis aus Südfrankreich oder Portugal. Und so ist es eher die Geselligkeit untereinander, das tägliche Schwätzchen im Gemüseladen, ein Fest auf dem Dorfplatz, das Lebensgefühl transportiert. Man fühlt sich auch als Leser gut angekommen, wenn man sich den Gepflogenheiten anpassen kann. 

Das Buch bleibt spannend bis zum Schluss und die Auflösung war eine Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hatte. 

Das Buch hat eine angenehme Länge, die man in ein oder zwei Tagen schaffen kann. Somit muss man sich nicht zu lange in Geduld üben, bis der Fall endlich gelöst wird.