Rezension

Annabelle und Simon

Die Wallflowers - Annabelle & Simon -

Die Wallflowers - Annabelle & Simon
von Lisa Kleypas

Annabelle Peyton ist schön und klug, Eigenschaften, die in der hohen Gesellschaft des britischen Adels normalerweise hochgeschätzt sind. Aber Annabelle hat ein großes Problem – ihre Familie ist pleite und nur eine vorteilhafte Ehe könnte sie noch retten. Doch kein adliger Junggeselle der Londoner Gesellschaft wünscht sich eine verarmte Braut. Nur der reiche Geschäftsmann Simon Hunt scheint ein Auge auf Annabelle geworfen zu haben. Doch niemals würde sich Annabelle mit so einem ungehobelten Mann abgeben. Doch Annabelle ist nicht die Einzige, die Probleme hat einen angemessenen Ehemann zu finden. Auf einem Ball begegnet Annabelle den anderen Mauerblümchen mit nur geringen Chancen auf eine gute Partie – Lillin, Daisy und Evie. Die vier beschließen sich gegenseitig zu unterstützen und ihre jeweiligen Nachteile auszugleichen. Denn zusammen sind die vier Frauen nicht aufzuhalten.

Die Geschichte des Buches hat mich gleich faszinieren können. Die Tatsache, dass sich vier Frauen, die in der Londoner Gesellschaft eigentlich keine Chance auf eine angemessene Heirat haben, zusammentun, um ihre jeweiligen Schwächen auszugleichen und sich zu helfen, fand ich wirklich originell. Ich hätte mir eine etwas längere und ausführlichere Vorstellung der Charaktere gewünscht, da die Story sofort mit dem Treffen der vier beginnt und wenig Einleitung in die Charaktere bietet. Als Teil einer Reihe aus vier Bänden, dreht sich der erste Teil um Annabelle und ihren Verehrer Simon, der sehr ehrlich und wenig zurückhaltend wirkt. Gerade am Anfang empfand ich ihn als sehr selbstbezogen und unhöflich, was sich natürlich im Laufe der Geschichte ändert. Ich finde es sehr ungewöhnlich, wie hier mit dem Thema der Mätresse umgegangen wird. Letztlich sind sich die Männer der Londoner Gesellschaft einig, dass sie Annabelle nicht heiraten müssen, um zu bekommen, was sie von ihr haben wollen. Das ist ein sehr realistischer und wenig verklärter Blickwinkel auf diese Zeit, den ich wirklich gut fand. Annabelle mochte ich sehr gerne, die trotz ihrer verzweifelten Lage ihren Prinzipien treu bleibt. Ich finde, dass sich die Beziehung zwischen ihr und Simon sehr schön entwickelt. Ich hatte tatsächlich erwartet, dass die „Mauerblümchen“ mehr Einfluss auf die Geschichte haben würden, tatsächlich waren sie in der zweiten Hälfte des Buches jedoch fast gar nicht mehr beteiligt. Das fand ich ein wenig schade, da mich gerade diese Verbindung zwischen den Frauen im Klappentext sehr angesprochen hat. Ich bin gespannt, wie die Geschichte der anderen Mauerblümchen weitergeht und ob diese Verbindung in den anderen Bänden mehr Raum einnimmt.