Rezension

Anspruchsvoller aber interessanter Lesestoff

Niemandskinder - Christoph W. Bauer

Niemandskinder
von Christoph W. Bauer

Bewertet mit 4.5 Sternen

Keine leichte Lesekost - aber das Thema ist nicht uninteressant und stimmt nachdenklich

Das Buch fand ich aufgrund des Covers sehr interessant, erinnerte es mich doch sehr an meinen Ausblick aus meinem Zimmer in Paris.

Der Inhalt klang interessant und da ich bisher kein Buch des Autors kannte wollte ich das Buch gern lesen!

Aus dem Inhalt:
Anfang 2015 mitten in Paris passiert ein schrecklicher Terroranschlag.
Die unbefangene Leichtigkeit bekommt einen anderen Touch.
Ein Historiker sucht seine seit 10 Jahren verloren gegangene Liebe Samira.
Nach der damaligen Trennung hat er Paris verlassen und ist in seine Heimat nach Innsbruck zurück.
Aber jeder Gang erinnert an die Zeit mit Samira.
Hintergrund für die Rückkehr ist das er bei Recherchearbeiten für ein Fachbuch über eine Frau gelesen hat welche 1976 verschwand.
Sie war ein Nachkriegskind, stammte aus seinem Heimatort und weist eine große Ähnlichkeit mit Samira auf.
Keine einfache Spurensuche!

Meine Meinung:
Wir begleiten ihn in die Vergangenheit wo Kinder der Besatzungszeit ohne Vater aufwuchsen.
In diesem Fall ist es noch schwerer da Marianne einen marokkanischen Vater hatte und somit als fremdländisch gebrandmarkt war.
Wir erfahren von Liebe, Gewalt, Verlust in einer durch einem Terroranschlag verwundeten Stadt.
Die Charaktere und Umstände sind vorstellbar geschildert.
Ich weiß gar nicht welches Gefühl dominiert…die Betroffenheit oder die Nachdenklichkeit.
Auf jeden Fall polarisiert es, denn das Buch ist aktuell.
Ich musste aber immer am Ball bleiben denn es wechseln die Zeiten oder Orte und das kann etwas verwirren.
Wie der Historiker Ich Erzählsicht,  während die Gegenwart mit Rückblicken gespickt ist.
Die Kapitel sind nummeriert aber manches Mal wechselt die Perspektive.
Von der Sprachfertigkeit war ich beeindruckt.

Fazit.
Eine Spurensuche mit einem aktuellen Thema gekonnt mit der Vergangenheit verwoben, welches nachdenklich stimmt, nicht vergessen werden sollte, aber nicht einfach mal so nebenher zu lesen ist!