Rezension

Armzug. Beinschlag. Atmen.

Abgründige Geheimnisse - Lindsay Galvin

Abgründige Geheimnisse
von Lindsay Galvin

Bewertet mit 4 Sternen

Die vierzehnjährige Aster und ihre drei Jahre jüngere Schwester Poppy haben ihre Mutter an Krebs verloren. Jetzt müssen sie von England aus in das am anderen Ende der Welt liegende Neuseeland fliegen, um bei der jüngeren Schwester ihrer Mutter zu leben. Viel wissen sie nicht von ihrer Tante, nur dass sie Ärztin ist und im Medizinbereich forscht. Im Flugzeug lernen sie Sam kennen, einen sechzehnjährigen Neuseeländer, mit dem sie sich auf Anhieb verstehen. Als ihre Tante sie abholt, gibt es eine erste Überraschung. Sie leben nicht in einem Haus, sondern in einem abgeschotteten Camp in der Wildnis. Dort befindet sich ein weiteres Dutzend Jugendliche, an dem ihre Tante forscht, um Krebs zu bekämpfen. Eines Tages brechen sie zu einer Bootsfahrt auf, doch keiner von ihnen wird so dort angekommen, wie er losgefahren ist. Plötzlich ist Aster auf sich allein gestellt, und ihr einziger Gedanke gilt Poppy, während ringsherum Unmengen an Gefahren lauern. 

Das Cover ist leider kindlicher gehalten, als die Geschichte daherkommt. Tatsächlich ist das keine Kindergeschichte, obwohl die Protagonisten noch so jung sind - und das ist eigentlich auch einer meiner Kritikpunkte. Ich finde, die beiden Schwestern hätten ein bisschen älter sein sollen dafür, wie sie sich benehmen. Ansonsten hat mich das Buch angenehm überrascht, es ist wirklich tiefgründiger, als der Titel noch vermuten lässt. Es geht hier auch oft um Fragen der Moral - was darf, was soll, und was kann erlaubt sein in der Forschung, wenn es um so gewichtige Fragen wie die Bekämpfung von Krebs und anderen Krankheiten geht. Rechtfertigt der Zweck die Mittel? Diese sind in diesem Buch auch oft ziemlich grausam, weshalb ich wiederum davon abraten würde, es als Kinderbuch zu betrachten. Meinem erwachsenen Ich hat es jedoch mit ein paar Abstrichen gut gefallen, nur hätte ich mir einen runderen Schluss gewünscht.