Rezension

Auch der zehnte Fall konnte mich fesseln

Die Rache auf der Bloody Bridge -

Die Rache auf der Bloody Bridge
von C. S. Harris

Bewertet mit 5 Sternen

Buchmeinung zu C. S. Harris – »Die Rache auf der Bloody Bridge«

»Die Rache auf der Bloody Bridge« ist ein Historischer Roman von C. S. Harris, der 2024 im dp Verlag in der Übersetzung von Angelika Lauriel erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet »Who Buries the Dead« und ist 2015 erschienen. Dies ist der zehnte Band in der Serie um Sebastian St. Cyr.

Zum Autor:
C. S. Harris, auch bekannt als Candice Proctor und C. S. Graham, ist die USA-TODAY-Bestsellerautorin von mehr als zwei Dutzend Romanen, darunter die historische Krimi-Bestsellerserie rund um Sebastian St. Cyr. Als ehemalige Akademikerin mit einem Doktortitel in europäischer Geschichte hat Candice einen Großteil ihres Lebens im Ausland verbracht und in Spanien, Griechenland, England, Frankreich, Jordanien und Australien gelebt. Heute wohnt sie zusammen mit ihrem Ehemann, dem pensionierten Armeeoffizier Steven Harris, in New Orleans, Louisiana.

Zum Inhalt:

London, 1813. Die enthauptete Leiche des wohlhabenden Plantagenbesitzers Stanley Preston wird an der Bloody Bridge aufgefunden – und sein Kopf aufgespießt auf der Brücke. Nicht nur die Todesart, sondern auch die von Sebastian St. Cyr beim Tatort gefundene Grabplakette mit der Aufschrift „King Charles, 1648“ lassen den adligen Detektiv an den abgesetzten und hingerichteten Stuart-König denken. Sebastian St. Cyr beginnt zu ermitteln.

Meine Meinung:

Vieles ist wie in den Vorgängerromanen und ich war sofort mittendrin. Simon hat seine ersten Monate gut überstanden und ist der Augapfel seiner Eltern. Hero recherchiert bei Straßen- und Markthändler, um einen Artikel darüber zu schreiben. Es ist eine eigene Welt, geprägt auch von Kinderarbeit und sozialer Unsicherheit, obwohl es schon eine Art Mittelstand ist. Sebastian hat es wieder mit einem spektakulären Fall zu tun, dessen Auswirkungen wieder bis in die höchsten Kreise spürbar sind. So ist auch Lord Jarvis, Sebastians Schwiedervater und der mächtigste Mann im Königreich, involviert. Überraschenderweise haben sie teilweise ähnliche Ziele. Die Unterstützergruppe Sebastians hat etwas mehr zu tun als zuletzt, einzig der Wundarzt Gibson wirkt schwer angeschlagen durch regen Opiumgenuss zur Schmerzbekämpfung.

Die meisten Figuren sind komplex gestaltet und sind immer für eine Überraschung gut. Sebastian ermittelt in verschiedenen Verkleidungen und bekommt es mit alten Feinden zu tun, die auch seine Familie bedrohen. Sebastian gerät mehr als einmal in Lebensgefahr und überlebt nur mit viel Glück.

Hero agiert eher zurückhaltend, unterstützt aber ihren Mann uneingeschränkt. Thematisiert werden neben dem enormen sozialen Gefälle und der Kolonialpolitik mit der Rolle der Sklaven, auch der Handel mit Devotionalien aus Königshäusern, selbst wenn es abgeschlagene Köpfe sind..

Auch dieser Fall ist faszinierend erzählt und durchgehend sehr spannend, auch wenn ruhige Sequenzen sich mit Verfolgungsszenen abwechseln. Lange Zeit ist unklar, in welche Richtung sich die Ereignisse entwickeln. Am Ende steht wieder ein nachvollziehbar gelöster Fall und die Hoffnung auf eine Annäherung zwischen Sebastian und Lord Jarvis. Mögen werden sie sich nicht, aber vielleicht gegenseitig respektieren.

Die historischen Elemente sind wieder eindrucksvoll eingebunden und die Atmosphäre einer Stadt zwischen unglaublichem Reichtum weniger Menschen und der Massenarmut kommt zum Tragen. Der Erzählstil ist flüssig und fesselnd.
 

Fazit:
Dieser historische Kriminalroman hat mich wieder sehr gut unterhalten und hat mir besser als der Vorgänger gefallen. Deshalb bewerte ich den Titel mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.