Rezension

Auf der Suche nach dem Glück

Alma und Gropius – Die unerhörte Leichtigkeit der Liebe -

Alma und Gropius – Die unerhörte Leichtigkeit der Liebe
von Thérèse Lambert

Bewertet mit 4.5 Sternen

1910 in Tobelbad in der Steiermark befindet sich Alma Mahler mit Tochter und Nanny zur Erholung. Dort gegegnet sie Walter Gropius, der dort ebenfalls dort kurt. Alma war seit gut neun Jahren mit Gustav Mahler verheiratet. Ihre erste Tochter war gestorben und die sechsjährige Anna war der Sonnenschein. Alma brauchte Erholung, auch von Gustav. Für sie hieß die Ehe auch, dass sie nicht mehr komponieren konnte/durfte. Ihr Leben war rundum auf den Rythmus von Gustav Mahler getaktet. Von den zwölf Monaten im Jahr waren sie acht in New York, wo Gustav als Dirigent der Philharmoniker wirkte. Dieser Mensch erforderte all ihre Aufmerksamkeit.

Abwechslung vom Alltag, und vielleicht auch einen Kurschatten, so hatte der Arzt ihr geraten. Dass sich letzteres so schnell erfüllen würde, hatte Alma nicht in Betracht gezogen. Alma und Walter, es war Liebe auf den ersten Blick. In ihrer Ehe gefangen, suchte sie nach Möglichkeiten, sich mit Walter zu treffen. Auch bei Walter Gropius war es Alma, die seine Muse wurde.
Eine Frau aus gutem Haus war Alma. Als nach zehn Jahren Ehe Gustav unerwartet stirbt, scheint der Weg frei zu sein für Gropius. Doch da ist der Erste Weltkrieg. Alma streift ihre Zwänge ab, liebt das Leben, hat Affaire(n). Walter und Alma heiraten im Krieg. Leider hält die Ehe dem nicht stand. Der Krieg hatte den Menschen Walter verändert. Und dann ist da noch die Affaire Almas mit dem Dichter Werfel, die nicht ohne Folgen bleibt.
Wer aber war Alma wirklich? War sie tatsächlich diese Herzensbrecherin?`Auf gut ein Jahrzehnt mit Rückblicken spielt die Geschichte. Alma scheint eine exzentrische Frau zu sein, aber im Herzen immer gut. Sie ist die, die Freunde nicht in Stich lässst, dabei die gesellschaftlichen Konventionen außen vor lässt. Dass sie kunstinteressiert ist, ihre Liebe zur Musik sich immer zeigt, aber auch die Liebe zum Leben. Die Autorin stellt zum Schluss die Frage, wie wäre Almas Leben mit Gropius verlaufen, hätte es keinen Ersten Weltkrieg gegeben?
Wenn man diesen Roman gelesen hat, erhält man einen sehr guten Blick in die damalige Zeit, die Gesellschaft als auch auf eine wunderbare Frau.
Mit Interesse habe ich das am Ende aufgeführte Personenverzeichnis gelesen.