Rezension

Auf der Suche nach dem Verräter

Die Headhunterin -

Die Headhunterin
von Matthias Ernst

Bewertet mit 5 Sternen

Rebecca Williams ist eine Psychologie und Headhunterin. Gerade laufen die Geschäfte schlecht und sie braucht dringend Geld. Ihre Nachbarin, die Tochter eines mächtigen Gangsterbosses, vermittelt ihr einen Auftrag bei ihrem Vater. Rebecca soll einen Polizeispitzel in seiner Organisation auffliegen lassen. Vor einem ähnlichen Problem steht der junge Scotland Yard Polizist Omar Sharif, der gerade ein Auswahlverfahren für die Kriminalpolizei erfolgreich durchlaufen hat. Dies ist der erste Fall an seiner neuen Dienststelle Interne Ermittlungen. Nachdem mehrere Drogenrazzias schief gelaufen sind, vermutet man einen Verräter in den eigenen Reihen. Sharif soll ihn ausfindig machen. Der Autor verfolgt abwechselnd die beiden Handlungsstränge. Schnell ist klar, dass es einen Zusammenhang gibt. Für mich ergab die Erzählweise einen zusätzlichen Reiz zu den ohnehin fesselnden Ereignissen. Ich hatte durch die unterschiedlichen Perspektiven jeweils einen Wissensvorsprung, der mich auch oft die falschen Schlüsse ziehen ließ. Sharif war mir sympathisch. Er möchte beruflich voran kommen, ist intelligent, nicht bestechlich und kann sich in eine Aufgabe verbeißen. Obwohl Rebecca sich in den Dienst des Drogenbosses stellt, empfand ich auch sie als ausgesprochen positive Person. Mir hat ihre Herangehensweise an die Aufgabe imponiert. Was ebenfalls für sie spricht, sie hat Skrupel, dass jemand wegen ihr ums Leben kommt, kann sich aber der Situation nicht entziehen. Wie nicht anders zu erwarten, laufen die beiden Handlungsstränge unweigerlich aufeinander zu. Dabei gibt es einige Überraschungen und unerwartete Wendungen. Plötzlich scheint nichts so zu sein, wie es zu Beginn aussah. Das Ende ist überzeugend und für meinen Gerechtigkeitssinn ernüchternd. Der Thriller ist packend geschrieben. Er konnte mich oft überraschen und dabei in Atem halten. Das war sicher nicht mein letztes Buch des Autors.