Rezension

Aufwühlend

Damaskus -

Damaskus
von Iben Albinus

Bewertet mit 5 Sternen

Die dänische Menschenrechtsaktivistin Sigrid Melin reist im Frühling 2011 nach Damaskus, um sich im Auftrag einer Telekommunikationsfirma in dem krisengebeutelten Land für Demokratie und Frieden zu engagieren. Der Job kommt ihr gelegen, da sie gerade bei ihrem bisherigen Arbeitgeber Amnesty International abgemahnt wurde, da sie sich zu engagiert und zu undiplomatisch gezeigt hatte.

In Damaskus trifft sie Reem, eine syrische Studienfreundin, wieder. Zur Vorfreude gesellen sich aber auch sehr gemischte Gefühle. Offenbar hat sie zusammen mit Reem etwas Schlimmes erlebt.  womit sie bis heute hadert. Daran scheint auch die Freundschaft zerbrochen zu sein, da sich die beiden Frauen seither nicht mehr gesehen haben.

Sigrids Mann Andreas will seine Frau nur sehr ungern nach Syrien reisen lassen, da sie an PTBS leidet, was außer ihm aber fast niemand weiß.

 

In Syrien erfüllen politische Reformen die Menschen mit großen Hoffnungen, aber der Diktator Baschar al-Assad schlägt diese auf brutale Weise nieder.

Sigrid und Reem treffen aufeinander, doch Sigrid wird bald klar, dass Reem, die einen Sicherheitsdienst für internationale Klienten leitet, enge Verbindungen zur Regierung hat, bzw. haben muss, um ihre Firma leiten zu können.

Während Reem durch ihren Mann langsam an der syrischen Regierung zu zweifeln beginnt, lässt Sigrid sich aus Humanismus, aber auch aus Abenteuerlust auf brisante Verwicklungen ein, die nicht nur sie in tödliche Gefahr bringen.

Und bald wird klar, dass der Feind nicht nur im syrischen Regime, sondern auch in den eigenen Reihen zu finden ist. Macht, Gier und Korruption sind fast überall zu finden.

Die Handlung ist zwar fiktiv, wirkt aber äußerst authentisch und realistisch, was den Roman um so eindringlicher macht.

Spannungsgeladen, emotional und aufwühlend!