Rezension

Ausbaufähiger Auftakt einer neuen Küstenkrimi-Reihe

Nasses Grab (Zwischen Mord und Ostsee, Küstenkrimi 1) -

Nasses Grab (Zwischen Mord und Ostsee, Küstenkrimi 1)
von Thomas Herzberg

Bewertet mit 4 Sternen

Viel Privates - Spannungsanteil könnte größer sein

Mit "Nasses Grab" startet Thomas Herzberg seine neue Küstenkrimi-Reihe "Zwischen Mord und Ostsee". Das Buch ist solide, lässt sich flüssig lesen und hat mich insgesamt ganz gut unterhalten. Die Reihe hat aber Potenzial, noch besser zu werden.

Ina Drews und Jörn Appel sind das neue Team der Flensburger Mordkommission. Konflikte sind vorprogrammiert. Jörn ist Inas ex-Schwager - und Ina ist auf ihn gar nicht gut zu sprechen, seit er ihre Schwester samt Kind hat sitzen lassen. Trotzdem raufen sich beide im Laufe der Ermittlungen irgendwie zusammen und geben insgesamt ein tolles Team ab.

Ihr erster Fall: Eine entstellte Leiche wird am Ostseestrand der Halbinsel Holnis gefunden. Die Ermittlungen kommen zügig in Gang. Der Krimi lässt sich gut lesen, ist unterhaltsam und kurzweilig - auch wenn er gerade im zweiten Teil zur Auflösung hin für meinen Geschmack dann doch etwas an Drive und Flow verliert.

Ich bin bekennender Fan von ausführlichen Charakterzeichnungen in Büchern. "Nasses Grab" bietet gleich ganz viele private Baustellen. Beim Lesen arbeitet man sich munter durch den Dschungel menschlicher Beziehungen. Da sammelt Thomas Herzberg bei mir eindeutig Pluspunkte mit. Allerdings gehen Krimihandlung und Spannung dadurch beinahe etwas zu sehr unter. Dabei nimmt der Fall auf einem Fischkutter eigentlich Dimensionen ungeheuren Ausmaßes an...

"Nasses Grab" führt das Ermittlerduo Drews und Apell sehr ausführlich ein. Da steckt soviel drin - dass hätte man fast schon auf mehrere Bände verteilen können. Das Team gefällt mir insgesamt sehr gut. Ich freue mich auf weitere Fälle mit Ina und Jörn. Nachdem ich beide jetzt schon so intensiv kennengelernt habe, darf Band 2 der Reihe gerne etwas Krimi-lastiger ausfallen.