Rezension

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Sterbewohl -

Sterbewohl
von Olivia Monti

Bewertet mit 4 Sternen

Ein sehr interessantes und spannendes Szenario, das in vielen Teilen sehr greifbar und realistisch dargestellt wird. Alleine schon das Cover ist ein Hingucker und passt perfekt zum Inhalt des Buches. Die Geschichte wird aus der Sicht von Protagonistin Nadja erzählt, die sich eigentlich einfach nur auf ihre Zeit als Rentnerin freuen möchte. Doch dann bekommt sie einen Brief des Gesundheitsministeriums, der sie einlädt, sich auf der Insel Fehmarn zu einem Sterbeseminar einzufinden. Schnell wird klar, sie ist nicht alleine. Auch ihre Freunde Anna, Max und Fred haben so einen Brief erhalten. So begeben sich die Freunde auf eine Reise ins Ungewisse, denn zurück kam leider noch niemand. Man kann von Anfang bis Ende die Ängste und Sorgen der Protagonisten spüren. Es dauert ein bisschen, bis die Geschichte an Fahrt aufnimmt. Sie entwickelt sich regelrecht zu einem Krimi und es wird im Hotel Paradies immer gefährlicher. Es wird gut herausgestellt, wie die Leute dort manipuliert wurden und wie alles unter dem Deckmantel der Freiwilligkeit vertuscht wurde. Die Freunde sind gute Beobachter und kombinieren die Vorkommnisse im Hotel und bei den Ausflügen clever. Die Schlinge zieht sich am Ende zu und es war spannend mitzuverfolgen, wie das Ganze ausging. Das Buch ist gut geschrieben, es hat sich zu keiner Zeit in die Länge gezogen, denn es passiert ständig etwas. Die Darstellung der Zustände in Deutschland waren zwar dystopisch, aber gar nicht so abwegig. Es ist kein typischer Kriminalroman, denn es werden gesellschaftskritische Themen angeschnitten, die nicht so leicht zu beantworten sind. Ich habe mich auf jeden Fall sehr gut unterhalten gefühlt.