Rezension

Authentisch und lesenswert

Bevor der Regen kam - Stefanie Schankat

Bevor der Regen kam
von Stefanie Schankat

 

Ich sage dazu:

Stellt euch vor, ihr führt ein beschauliches Hausfrauen-Dasein und jemand weitgereistes erzählt euch die Geschichte seiner großen Liebe…

Die Geschichte beginnt damit, dass Julia sich erinnert. Wie das mit Erinnerungen so ist, folgen sie wohl einer chronologischen Reihenfolge, bleiben jedoch auch manchmal an Nebenschauplätzen hängen. So befassen sich Julias Gedanken in diesem Augenblick mit Richard, um im nächsten Moment an einer Szene hängen zu bleiben, die sie  beispielsweise mit ihrer Kollegin Hilda oder dem Nachtwächter erlebt hat. Genau das ist es aber, was diese Geschichte so authentisch macht.

In eher leisen Tönen lässt die Autorin eine melancholische Stimmung entstehen. Dabei gelingt es ihr hervorragend, Julias Gefühle einzufangen. Man spürt das Glück, das sie mit Richard am See empfindet ebenso wie die Trauer, als er sie verlassen muss. Aber auch die tiefe Leere, die Julia ohne ihn fühlt.

Die Geschichte, die Stefanie Schankat erzählt, ist dabei kein 08/15 Liebesroman, bei dem man von vornherein weiß, dass es ein Happy End gibt. Bis zum Schluss bleibt die Frage offen, ob Julia und Richard wieder zueinander finden.

Mehr als einmal habe ich mich gefragt, ob die Geschichte autobiographisch oder doch reine Fiktion ist. Zurück lässt mich das Buch jedenfalls nachdenklich und in eigenen Erinnerungen schwelgend.

Bleibt zu sagen: Danke, dass ich Mäuschen spielen durfte. [:)]