Rezension

Autorendebüt über gravierende Fehler

Schneegrenze - Jan Frederik Loh

Schneegrenze
von Jan Frederik Loh

Bewertet mit 5 Sternen

Seit Paul mit Eva zusammen ist, führt er ein normales Leben mit verkehrssicherem Fahrrad, Kräutern auf dem Balkon und einer eigenwilligen Traumfrau, die am liebsten knorpelige Schweinefüßchen isst. Drogeneskapaden und Gaunereien gehören der Vergangenheit an. Eigentlich könnte alles perfekt sein, doch Eva will ein Kind, bevor sie dreißig ist. Und davor eine Hochzeit. So muss das nämlich sein, damit alles die richtige Reihenfolge hat und damit ihre Verwandten in Ungarn zufrieden sind. Paul möchte Eva auch gerne heiraten, ihr, statt einen Ring an den Finger zu stecken, einen Kringel Fleischwurst um den Hals legen, aber für eine standesgemäße Hochzeit fehlt ihm das Geld. Als Eva im Urlaub ist und Paul gemütlich auf dem Sofa herumlungert, steht plötzlich sein alter Kumpel Mesut vor der Tür. Obwohl sie sich seit Jahren nicht gesehen haben, gelingt es Mesut, Paul zu einer Fahrt an die Nordsee zu überreden. Was als nostalgischer Roadtrip unter Freunden beginnt, nimmt jedoch eine Wendung, die Paul nicht erwartet hätte. Unverhofft bietet sich ihm die Gelegenheit, auf illegale Weise an ein kleines Vermögen zu kommen. Genug, um damit eine Hochzeit mit meterlangem Schweinefüßchenbuffet zu finanzieren, aber auch genug, um die gemeinsame Zukunft mit Eva auf's Spiel zu setzen. Denn schon bald ist ihm ein betrogener Gangsterboss auf den Fersen und Fragen sprießen in Evas Kopf wie Pilze im herbstlichen Regen ...

Die Geschichte beginnt schnell und ohne Umschweife. Wir begleiten Paul, einen jungen Mann, der eigentlich nur Geld braucht, um seine Freundin zu heiraten. Als er die Möglichkeit sieht, auf schnelle - aber auch illegale - Weise an dieses Geld zu kommen, greift er zu - und löst damit eine Kettenreaktion an Ereignissen aus, die er nicht mehr kontrollieren kann ...

Das Cover und der Titel des Buches sind sehr clever gewählt, ansprechend und total passend.

Die Beschreibung des Buches passt nicht 100%ig zum Roman, denn weder steht der Roadtrip im Vordergrund und auch der Eindruck von lustigen Einschlägen, die diese Beschreibung macht, entspricht nicht dem Buch.

Ich würde das Buch auch nicht 100%ig als Drama sehen, sondern einfach als Roman.

Es ist eine sehr spannende, berührende und traurige Geschichte, die der Autor hier erzählt und was ein Fehler für Folgen haben kann.

Auch der Schreibstil und die Beschreibung der Protagonisten waren sehr gut.

Mich konnte dieses Debüt völlig überzeugen.