Rezension

Beginnt schleppend, wird dann aber besser

Schneegrenze - Jan Frederik Loh

Schneegrenze
von Jan Frederik Loh

Zeigt mit einer Mischung aus Humor und Schonungslosigkeit, wie leicht Drogen und Lügen ein Leben zerstören können

Paul liebt Eva, und Eva will heiraten und Kinder bekommen. Aber Paul hat eigentlich dafür kein Geld und ziert sich damit, ihr den lange ersehnten Antrag zu machen. Als Eva verreist ist, steht plötzlich Mesut vor der Tür, ein alter Freund, den er lange nicht mehr gesehen und mit dem er damals einige Drogengeschäfte gemacht hat. Mesut bittet ihn inständig, ihn nach Hamburg zu fahren, was Paul dann auch macht. Es stellt sich jedoch heraus, dass Mesut ein Kilo reinen Kokses dabei hat und es abliefern soll. Es kommt wie es kommen muss: Die Sache geht schief. Paul kann abhauen und nimmt einen Teil der Drogen mit – unbemerkt, wie er glaubt. Durch den Verkauf kann er endlich die Hochzeit finanzieren. Oder nicht?

Der Schreibstil hat mir anfangs etwas Probleme bereitet. Ob es am ungarischen Akzent von Pauls Freundin Eva lag oder der etwas abgehackten Schreibweise kann ich noch nicht einmal klar definieren. Es hat sich jedoch gelohnt, dass ich dran geblieben bin. Paul verhält sich nicht gerade verantwortungsvoll, aber ich mochte den Protagonisten dennoch. Seine Liebe zu Eva ist aufrichtig, aber er bringt sich von einem Dilemma ins andere, bis etwas passiert, womit er sich auf die Verliererseite katapultiert.

Was anfangs so witzig begann, ist zu einem Drama geworden. Es wurden auch Szenen beschrieben, die wirklich heftig waren und auch in einem harten Krimi Platz gefunden hätten. Trotz einer etwas schleppend beginnenden Geschichte mit gewöhnungsbedürftigem Schreibstil hat sich die Geschichte gesteigert und mich dann wirklich gefesselt. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, aber es ist Raum für eine Fortsetzung, die wohl auch in zwei weiteren Teilen geplant ist. Ich bin auf jeden Fall interessiert daran zu wissen, ob und wie es mit Paul und Eva weitergeht.

Anfangs dachte ich, dass meine Bewertung wohl nicht über 3 Punkte hinausgeht. Aber die Geschichte hat sich gesteigert, mich gefesselt und zum Nachdenken gebracht. Daher ein kleiner Sprung nach oben auf knappe 4 von 5 Punkten.