Rezension

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Ballett und Fantasy in einem Buch

Dance of Shadows - Yelena Black

Dance of Shadows
von Yelena Black

Bewertet mit 4 Sternen

In dem Roman "Dance of Shadows - Tanz der Dämonen" von Yelena Black (erschienen 2015 im Carlsen- Verlag) spielt Vanessa Adler die Hauptrolle. Sie hat das Glück und Talent auf einer renomierten Ballettakademie in New York aufgenommen zu werden. Um am Unterricht teilzunehmen muss sie in das akademieeigene Wohnheim ziehen, was ihren Eltern nicht gefällt. Besonders, da Vanessas Schwester, Margarete, vor drei Jahren aus eben jenem Wohnheim spurlos verschwand.
Auch Vanessa zieht mit gemischten Gefühlen ein, doch sie hat sich vorgenommen ihre Schwester zu finden, egal wie aussichtslos die Suche auch sein mag. Schon bei ihrem Einzug findet sie Freunde, die ihr bei jeder Schwierigkeit beistehen. Schnell findet sie Spuren, die das Verschwinden ihrer Schwester immer rätselhafter erscheinen lassen. Zudem wird bald klar, dass noch mehr Mädchen aus dieser Akademie spurlos verschwanden.
Vanessas Suche tritt bald in den Hintergrund: Sie freundet sich mit Zep, einem attraktiven, aber auch unnahbaren Jungen an. Schnell entwickelt sich daraus eine Romanze, die aber Vanessa nicht nur mit Freude erfüllt: Zep verschwindet immer wieder wortlos und weist sie zurück. Bei anderen Gelegenheiten hebt er sie dafür in den Himmel und zeigt ihr seine Gefühle.
Zudem wird Vanessa von harten Proben eingenommen. Trotz ihres jungen Alters wurde sie für die Hauptrolle der diesjährigen Ballettvorstellung ausgesucht. Sie kann jedoch nur mit Mühe bei den Proben mithalten. Zumal ihr Ballettlehrer einen besonders schwierigen Tanz für das Finale ausgesucht hat: Den "Danse du Feu".
Ein Mitschüler von ihr scheint aber genau gegen diesen Tanz etwas zu haben. Er macht ihr immer wieder mysteriöse Andeutungen und droht ihr. Er möchte wohl, dass auch sie die Schule wieder verlässt. Als Vanessa seine Warnungen weiterhin ignoriert geht er sogar so weit, sie bei den Proben zu sabotieren und sie bei einer Hebefigur auf den harten Boden fallen zu lassen. Trotzdem beteuert er immer wieder, alles nur zu ihrem Besten zu machen... Ist er verrückt oder steckt wirklich mehr hinter dem schwierigen und eigenwilligen Tanz?
 
Der Roman ist meiner Meinung nach schön gestaltet: Das Cover passt gut zum Inhalt des Buches und sieht ansprechend aus. Auch die Kapitelüberschriften sind ansehnlich und runden das Buchlayout ab. Inhaltlich dreht sich der Roman vor allem um das Ballett. Dabei bekommt der Leser schnell eine neue Sichtweise auf den Tanz, der nichts mit dem verklärten und romantischen Bild zu tun hat, dass man oft im Kopf hat: Es wird beschrieben, wie anstrengend die Proben sind und wie leicht man sich verletzen kann. Zudem wird schnell deutlich, dass die Füße stark belastet werden und Blasen und wunde Stellen so kein Einzelfall sind. Trotz oder gerade wegen dieser realistischen Sichtweise wird das Ballett als anmutigen und schönen Tanz beschrieben. Durch die realistische Schreibweise hat man oft das Gefühl mitten im Geschehen zu sein, oder sogar selbst Lust zu Tanzen. Die romantische Beziehung zwischen Vanessa und Zep runden das Ganze ab. Trotzdem wirkt der Roman bald etwas langatmig und in die Länge gezogen: Dialoge und Handlungen drehen sich immer wieder um die Gleichen Themen, ohne, dass es Veränderungen oder neue Sichtweisen gibt. Gegen Ende des Romans wird die Handlung jedoch immer spannender und gerade das letzte Drittel des Romans ist sehr lesenswert. Mit dem Spannungsanstieg wird der Roman jedoch auch immer unrealistischer. Es geht dann um Dämonen, Beschwörungstänze und Mädchen, die in Wänden eingeschlossen sind.
Das Ende ist anders, als erwartet, aber passend. Da das Ende relativ offen formuliert ist kann man auf eine Vortsetzung hoffen.
 
Als Fazit kann man festhalten, dass der Roman auf jeden Fall lesenswert ist, besonders das erste und letzte Drittel. Der Roman ist nicht nur für Ballettfans ein schöner Zeitvertreib, sondern für Jeden, der gerne Romanzen oder Fantasyromane mag.