Rezension

Band 3

Was wir nie verzeihen -

Was wir nie verzeihen
von Arttu Tuominen

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung und Inhalt

"Er drehte sich um und sah die Spuren auch auf dem Gang. Dann fiel ihm eine weitere Ungereimtheit ein. Etwas, bei dem sich seine Nackenhaare aufstellten. Als er dem Arzt vergeblich seine Hand hingestreckt hatte, war sein Blick auf das Namensschild am Revers des Mannes gewandert. Den Namen hatte er so schnell nicht entziffern können, aber jetzt erinnerte er sich wieder an das Foto über dem Namen. Es war das Foto einer Frau." (ZITAT)

 

Nach "Was wir verschweigen" und "Was wir verbergen" konnte mich nun auch Band 3 "Was wir nie verzeihen" sehr überzeugen. Ich mag den Schreibstil von Arttu Tominen sehr, da er lebendig, fesselnd und flüssig lesbar ist. Mich hat dieser Spannungsroman zum Nachdenken angeregt, da der Autor meiner Meinung nach auch eine deutlich Botschaft über Zwischenmenschliches weitergibt. Tuominen wertet in diesem Buch nicht und wählt seine Worte mit viel Bedacht. Gleichzeitig lässt er den Leser mit voller Wucht in menschliche Abgründe blicken, sowohl in Hinblick auf Täter und auch Opfer. Dem Autor gelingt es, ein Bild des Krieges zu zeigen, welches ebenso von Gewalt wie von Kameradschaft und auch Liebe geprägt ist. Ein guter dritter Band.

 

Eine Mordserie an älteren, pflegebedürftigen Männern hält die finnische Kleinstadt Pori in Atem. Als Kommissar Jari Paloviita eine SS-Uniform in der Wohnung eines der Ermordeten findet, nehmen die Ermittlungen eine unerwartete Wendung. Die Vergangenheit der Opfer während des Zweiten Weltkriegs rückt in den Fokus. Es stellt sich heraus, dass eines der Mordopfer, Albert Kangasharju, 1941 nach Deutschland gereist war und freiwillig der Waffen-SS beitrat. In der Ukraine war er dann an grausamen Kriegsverbrechen beteiligt. Doch warum kommen diese Verbrechen erst jetzt ans Licht und wer ist es, der sich nach so vielen Jahrzehnten auf diesen brutalen Rachefeldzug für ungesühnte Taten macht?

 

 

Arttu Tuominen, geboren 1981, wurde für seinen Kriminalroman Was wir verschweigen in Finnland vielfach ausgezeichnet. Kritiker und Leser waren begeistert von den geschickt in die Story verwobenen Rückblenden in die Kindheit der Protagonisten sowie der sensiblen Zeichnung der komplexen Charaktere. Arrtu Tuominen lebt mit seiner Familie in der Küstenstadt Pori, in Mittelfinnland, dem Schauplatz des vorliegenden Krimis. Neben dem Schreiben hervorragender Kriminalromane arbeitet der Autor auch als Ingenieur für Umwelttechnik.