Rezension

Bedächtiger Krimi

Mord auf Antrag - Inger G. Madsen

Mord auf Antrag
von Inger G. Madsen

Bewertet mit 3 Sternen

Das verbotene Moor hat auf zwei Jungs eine große Anziehungskraft, dass sie ausgerechnet eine Moorleiche entdecken, bringt eine mehr als zwei Jahrzehnte alte Vermisstenmeldung zur Aufklärung. Aber nicht nur dass, kurz danach nimmt Anna Larsen, eine ehrgeizige Journalistin, einen anonymen Anruf entgegen, der noch weitere Morde vorhersagt.
Das ist der Auftakt zu einer Mordermittlung, die Robert Benito zusammen mit den Kollegen vom Kommissariat in Aarhus lange beschäftigt.
Gleichzeitig gerät das Leben von Kamilla und Sabrina, zwei jungen Frauen aus Aarhus, die sich nicht kennen aus den Fugen.
Skandinavische Kriminalromane spiegeln häufig ein Bild der Gesellschaft, so werden auch hier soziale und gesellschaftspolitische Themen angepackt. Vielleicht stehen sie sogar ein wenig zu sehr im Vordergrund, denn ich so richtig Spannung wollte bei mir nicht aufkommen. Ich möchte nicht zu viel zum Thema sagen, um nicht gleich alles zu verraten. Aber auch so ist schon nach einem Drittel der Geschichte klar, wie die Geschehnisse verknüpft sind. Der Roman beleuchtet parallel die Lebensgeschichte einiger Protagonisten und ihre Verbindung zur Vergangenheit. Allerdings fesselten mich die Handlungsstränge nicht allzu sonderlich, hier wäre weniger vielleicht mehr gewesen. Der Stil der Autorin ist sachlich, unaufgeregt und fast ein wenig kühl, das passt zu diesem Buch, das zwar als Krimi angelegt ist, aber fast schon ein Gesellschaftsdrama ist.
Sehr gut fand ich die Auflösung, die jeden Leser für sich die Frage nach Recht und Schuld stellen lässt.