Rezension

bedrückend

Einer von den Guten -

Einer von den Guten
von Jan Costin Wagner

Das Cover ist minimalistisch und ausdrucksstark und auch der Schreibstil ist zu Beginn gewöhnungsbedürftig, da er auf das Nötigste reduziert ist. Es benötigt eine kurze Zeit, um sich hineinzufinden, danach war es für mich stimmig, vor allem, da der Schreibstil auch die drückende Stimmung zum Teil spiegelt. Interessant finde ich die unterschiedliche Sichtweise von Ben und Adrian, indem sie beide von der gleichen Situation sprechen, haben sie dennoch konträre Ansichten. Ben ist generell in einer gefährlichen Situation und im Begriff, alles aufs Spiel zu setzen und zu verlieren. Er sieht in Adrian viel mehr als dieser ist und jemals sein möchte und ist emotional stark involviert, sodass er auch nicht über die weitreichenden Folgen nachdenken kann, die sein Verhalten für seinen Beruf oder für seine Familie haben kann. Den Besuch beim Psychologen bringt er nur halbherzig auf Anweisung seines Mentors und Freundes hinter sich, er erwartet sich einen schnellen und einfachen Erfolg, den es so nicht geben kann. Adrian hat durch Vera eine starke Verbündete gefunden, die sich für ihn engagiert und für ihr Alter eine außergewöhnliche Lebenserfahrung und Mut besitzt. Durch Veras Unterstützung und durch das Anlaufen der gesetzlichen Regulationen stehen die Chancen für Adrian recht gut, aus dem Dilemma herauszufinden.

Leider habe ich die beiden Vorgänger-Bücher nicht gelesen, das werde ich jetzt aber schnell nachholen. Ich bin auch gespannt, was zuvor passiert ist und natürlich auch, was noch folgen wird.