Rezension

Beklemmend, aufrüttelnd und sehr tiefgreifend

Todesflattern -

Todesflattern
von Anne Frasier

Bewertet mit 5 Sternen

Bereits der erste Band der Reni Fisher Reihe hat mich unsagbar beeindruckt und total überrascht und ich hab mich so immens auf Band 2 gefreut.
Auch hier zeigt Anne Frasier wieder ,wie unsagbar genial und tiefgreifend sie schreiben kann.
Der Schreibstil ist wie gewohnt unglaublich fesselnd und bildhaft.
Dazu webt sie eine sehr düstere und beklemmende Atmosphäre, verbunden mit dem Setting in der Wüste erreicht es eine ganz eigene Dynamik.
Während sich Band 1 mit Reni befasst hat, geht es hier etwas mehr um Daniel Ellis und seine Hintergrundgeschichte, was mir unglaublich gut gefallen hat. Zumal man ihn auf dieser Ebene auch um einiges besser kennenlernen kann.
Es zeigt nicht nur ,dass er ein sehr loyaler und warmherziger Mensch ist, sondern dass auch seine eigenen Dämonen in ihm toben.
Reni besticht eher durch ihre ruhige Art. Das heißt aber nicht, dass sie keine Qualen mehr erleidet. Sie haben sich nur gesetzt.
Die Hauptakteure dieses Stücks sind gut durchdacht, impulsiv, störrisch und absolut authentisch in ihrer Ausarbeitung.
Es war fast wie heimkommen, so sehr hab ich mich gefreut, alles wiederzusehen.
Die Thematik, die diesmal erörtert wurde, fand ich richtig interessant. Aber auch wie die Jugendlichen damit umgegangen sind.
Eigensinnig, nur schwer zu lenken und noch schwerer zu therapieren.
Die Einsamkeit macht etwas Seltsames mit dir. Entweder du stehst auf oder du kämpfst dagegen an.
Dumm nur, wenn plötzlich Morde passieren.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich am Anfang wirklich keine Ahnung hatte worauf das Ganze hinaus zielt.
Doch immer mehr wurde die Verletzlichkeit dahinter sichtbar. Wie sehr man sich ungewollt manipulieren lassen kann, ohne wirklich etwas dagegen tun zu können.
Anerkennung, Geltungsbedürfnis und Leichtsinn mögen ein Aspekt davon sein, was es so leicht macht.
Verbunden mit Wahnsinn, Skrupellosigkeit und Perfidität in seiner brutalsten Form.
Anne Frasier versteht es gekonnt immer wieder die Richtungen zu wechseln und die ein oder andere Wendung einzuweben, wodurch das Ganze ein gewisses Eigenleben entwickelt.
Dabei erfährt man auch die unterschiedlichsten Perspektiven, je nachdem, wer gerade im Zentrum des Geschehens steht. Was eine unglaublich große Dynamik erzeugt.
Doch das Ganze entwickelt ungeahnte Schübe. Oft weiß man nicht, ob man wütend oder erschüttert sein soll.
Obwohl ich es wirklich kommen sah, hat mich die Auflösung wirklich sprachlos gemacht.
Weil man das Gefühl hat, dass hier noch eine Menge verschüttet liegt.
Anne Frasier geht sowohl auf die Hintergründe als auch auf die psychologischen Aspekte ein und das macht sie unglaublich gut. Ich hatte dabei direkt einen Kloß im Hals, weil es so viele tragende Elemente in sich birgt.
Ich bin unglaublich gespannt darauf, ob es noch einen Band geben wird. Ich würde mich jedenfalls mega darüber freuen.
Unbedingt lesen.

Fazit:
Nach „Vogelgrab“ ist nun mit „Todesflattern “ endlich der zweite Band der Reni Fisher Reihe von Anne Frasier erschienen und ich bin einfach nur wieder von den Socken.
Eine enorm gut durchdachte Story, mit einer sehr interessanten und ernsten Thematik, die zum Nachdenken anregt.
Beklemmend, aufrüttelnd und sehr tiefgreifend.
Unbedingt lesen.