Rezension

Beklemmend und eindringlich, doch trotzdem Hoffnung machend

Kinder des Jacarandabaums - Sahar Delijani

Kinder des Jacarandabaums
von Sahar Delijani

Bewertet mit 4 Sternen

Neda, geboren im Gefängnis, wird ihrer Mutter kurz nach der Geburt weggenommen und wächst behütet im Kreis der Großeltern auf. Zusammen mit Ihren Cousinen kann sie die Kindheit genießen, bis ihre Eltern entlassen werden und Neda ihre Welt verlassen muss. Erst Jahre später begreift Neda, welch Leid Ihre Eltern ertragen mussten und wofür sie gekämpft haben. Nicht nur Ihre Eltern, sondern auch sie hat die Vergangenheit nachhaltig geprägt, dass erkennt sie ausgerechnet, als ihre Liebe Reza ihr gesteht, dass sein Vater zu den Revolutionswächtern gehörte.

Einfühlsam, aber auch sehr eindringlich berichtet das Buch anhand der Geschichte um Neda und ihrer Familie vom Leben im Iran nach den Revolutionen und wie diese Zeit Familien und Schicksale beeinflusst hat. Geschichtliche Fakten werden geschickt eingebunden und man erfährt viel Neues.  Sehr anschaulich wird die doch recht fremde Welt dargestellt und man kann sich gut in die verschiedenen Gefühle und Darstellungen hineinversetzen. Sprachlich weiß das Buch zu überzeugen und kann die verschiedenen Gefühle und Stimmungen gut übermitteln. Einzig die teilweiße doch recht vielen Handlungsstränge und Wechsel von Ort und Zeit machen es etwas schwer, der Handlung zu folgen und erfordern einiges an Aufmerksamkeit. Diese ist jedoch mehr als gut investiert, wird man doch mit einem anschaulichen Stück Zeitgeschichte eines Landes belohnt, welches ansonsten so weit entfernt erscheint.

Ein beeindruckendes Buch und ein sicherlich eine Art Befreiung für die Autorin, welches durch eine sehr anschauliche und nicht schonende Darstellung der Umstände im Iran zu überzeugen weiß und zudem durch eine tolle Sprache punkten kann.