Rezension

Beklemmend und zutiefst erschütternd

Das Ende von Eden
von Stephen Amidon

Bewertet mit 4 Sternen

"Das Ende von Eden“ von Stephen Amidon ist ein Buch, das mich vom Klappentext her total angesprochen hat.

Der Schreibstil des Autors ist ungemein einnehmend und fesselnd.
Die Atmosphäre sehr beklemmend und schwer.
Wir bekommen es hier mit ziemlich vielen Charakteren zu tun, die mit der Zeit immer mehr in den Bann ziehen.
Zu den einen baut man mehr Bindung auf, mit anderen weniger.
Zudem sind sie sehr ausdrucksstark und unterschiedlich. Ebenso ist nicht jeder sympathisch. Jeder hat sein Geheimnis zu wahren.

Anfangs brauchte ich etwas, um in das Geschehen hineinzufinden.
Der Tod von Eden steht stets im Fokus.
Um dieses Rätsel zu entschlüsseln, wer denn der Mörder ist, muss man den Charakter bis auf den Grund ihrer Seele blicken. Was gar nicht mal so einfach ist. Zudem scheint der Täter schon gefunden.
Stephen Amidon bewegt hier vor allem mit den leisen Tönen dazwischen.
Da ist so viel Verzweiflung, Verletzlichkeit, aber auch unglaublich große Kraft, die sich immer wieder offenbart.

Es gelang mir sehr gut, mich in die Charaktere hineinzuversetzen.
Es ist so erschütternd, in welche Richtung sich alles bewegt und wie sich einzelne Parteien bilden.
Als Leser hatte man lange keinen Durchblick, was sich hier überhaupt abspielt.
Umso erschütternder ist die Wahrheit dahinter. Denn es macht einfach so wütend und trägt so eine Verlorenheit und Ausweglosigkeit in sich.
Tragödien, die sich immer mehr abzeichnen und dazwischen Menschen, die ihr Päckchen zu tragen haben. Die sich hinter einer Maske verstecken, um die Wirklichkeit nicht an sich heranzulassen.
Mir hat die Auflösung sehr zugesetzt. Weil dahinter so viel mehr steckt, als man verarbeiten oder verkraften kann.
Dabei geht es um Anerkennung, dem verzweifelten Bemühen, gesehen zu werden. Doch dabei werden Pfade betreten und Entscheidungen getroffen, die alles im Bruchteil der Sekunde unwiderruflich verändern.
Insgesamt hat mir dieser Kriminalroman unglaublich gut gefallen. Er punktet mit tiefgreifenden Elementen und verdammt gut ausgearbeiteten Charakteren.

Fazit:
"Das Ende von Eden“ ist mehr als ein Mord in einer perfekten amerikanischen Vorstadt.
Eine Fassade ,die zu bröckeln beginnt und dabei so viel Tragik, Wut und Verzweiflung hervorbringt.
Beklemmend und zutiefst erschütternd.
Mich konnte dieser Kriminalroman absolut in den Bann ziehen und überzeugen.
Wer es gerne vielschichtig, aber auch ruhig mag, sollte unbedingt einen zweiten Blick riskieren.