Rezension

Berlin, Unter den Linden 19 im August 1936 – eine geschichtliche, breit gefächerte Fiktion – interessant verpackt.

Drei Tage im August -

Drei Tage im August
von Anne Stern

Bewertet mit 4 Sternen

Es geht nicht nur um einen Pralinenladen mit langer, bewegter Geschichte unter dieser ehemaligen Anschrift, sondern viele verschiedene Charakteren wie der jüdische Buchhändler Franz Marcus, der Drehorgelmann Spree-Willi mit seinem Äffchen, Marie de Savadé bzw. Madame Conte mit Wilhelmine Kalinke, ihrem treuen Dienstmädchen, das Blumenmädchen usw. strahlen miteinander eine Mitmenschlichkeit in einer unwirtlichen Zeit unter dem Diktat der NSDAP aus. Diese Pralinenmanufaktur Sawade mag als Symbol gelten für den typischen Trotz der Berliner, sich eine sichere Zuflucht, umgeben von Schönem und Genussvollem, zu erhalten trotz widriger Umstände voller Angst und Repressalien.

Interessant sind auch die sprechenden Linden, die die vielschichtige Geschichte dieser sich wandelnden Allee in all ihrer Vielfalt präsentieren.