Rezension

Berlin zur Jahrhundertwende

Einen Herbst und einen Winter lang -

Einen Herbst und einen Winter lang
von Margit Steinborn

 

Ich bin durch das ansprechende Cover auf dieses Buch gestoßen. Der Klappentext hat mir dann auch sehr gefallen, denn ich lese gerne Bücher die in dieser Zeit spielen.

 

Die Hauptprotagonisten sind Ida, Moritz, Victor und Henning.

Ida, ihr kleiner Bruder Moritz und die Mutter kämpfen jeden Tag ums Überleben, seit der Vater verschwunden ist. Er hat bei einem Arbeitsunfall die linke Hand verloren.

Der Nachbarjunge Victor lebt in ähnlichen Verhältnissen und nimmt die Geschwister täglich mit zum Alexanderplatz. Dort erbetteln sie Geld und Victor bekommt es auch noch durch Taschendiebstähle. Er fühlt sich als Beschützer der Geschwister und Isa findet bei ihm immer ein offenes Ohr.

 

Isa rettet eines Tages durch ihr beherztes Eingreifen am Alexanderplatz die Tochter Lotta des Unternehmers Wittmann bei einem Unfall mit einem Pferd das Leben. Es ist frühere Arbeitgeber des Vaters. Die Familie hat außer einer kleinen Abfindung nichts von dem Unternehmer bekommen.

Auch dieses Mal kam kein Dank nach der Rettungsaktion.

 

Henning war Zeuge des Unfalls. Er lässt nichts unversucht, die Retterin zu finden.

 

Margit Steinborn hat es sehr gut verstanden, die unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten der damaligen Zeit zu beschreiben.

Auch Henning hat es nicht leicht in seiner Familie, obwohl genügend Geld vorhanden ist. Er hat eine Stiefmutter, mit der er klar kommen muss.

 

Das Buch ist sehr gut recherchiert und die Beschreibungen Berlins Anfang des 20. Jahrhunderts kann man sich bestens vorstellen.

 

Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Isa, Viktor und Henning weitergeht.