Rezension

Wunderschöner erster Teil der Stadtlichter Saga

Einen Herbst und einen Winter lang -

Einen Herbst und einen Winter lang
von Margit Steinborn

Bewertet mit 5 Sternen

Einen Herbst und einen Winter lang

 

Der Roman spielt in Berlin ab dem Jahr 1908. Die junge Isa kämpft, nachdem der Vater die Familie verlassen hat, um das Überleben und schlägt sich zusammen mit dem Nachbarjungen Viktor und ihrem kleinen Bruder Moritz als Bettlerin und Diebin durch.

Henning Wittmann lebt als Spross einer Fabrikantenfamilie in einer anderen sozialen Klasse. Aber auch er hat seine Probleme. Durch einen Unfall  treffen Henning und Isa aufeinander und das Schicksal führt die beiden immer wieder zueinander. Aber hat eine Freundschaft im frühen 

20. Jahrhundert zwischen zwei Teenagern aus solch unterschiedlichen sozialen Klassen wirklich eine Chance oder liegt Isas Zukunft doch eher an der Seite von Viktor?

 

Geschrieben wurde der Roman von Margit Steinborn. Sie hat schon die Reihen „Eine neue Hoffnung“ und „Gut Benheim“ geschrieben. Dies ist das erste Buch, das ich von ihr lese, aber sicher nicht mein letztes.

Die Autorin schreibt sehr flüssig. Ich konnte mich gut in die Geschichte einfinden. Sehr schnell hatte ich eine Vorstellung, wie das Leben im frühen 20. Jahrhundert in den gegensätzlichen gesellschaftlichen Schichten abgelaufen ist. Die Charaktere sind sehr feinfühlig angelegt und weiterentwickelt worden. Die Umgebung konnte ich mir gut vorstellen.

Auf dem Cover ist ja im Hintergrund die „Berolina“, die auch im Buch Schauplatz ist, zu sehen. Ich wusste nicht, dass sie früher auf dem Alexanderplatz stand und habe ihre Geschichte parallel zum Buch nachgelesen und somit auch historisch wieder einiges dazugelernt. Das Geschehen spielt kurz vor bzw. zu Beginn des ersten Weltkrieges. Die geschichtlichen Gegebenheiten fließen in die Handlung immer wieder ein.

 

Das Buch hat eine angenehme Beschichtung und liegt gut in der Hand.

Es ist nicht sonderlich dick, aber die einzelnen Seiten gut gefüllt. Die einzelnen Kapitel haben eine perfekte Länge.

 

Fazit: ein wunderschönes Buch mit interessanten historischen Komponenten und absolut liebenswerten Charakteren. Ich will unbedingt wissen, wie es mit Isa, Henning, Lotta, Moritz und Viktor weiter geht und freue mich schon auf die Fortsetzung der  „Stadtlichter Saga“, die am 17. Oktober erscheint.