Rezension

Berührend

Ihr wisst nicht, was Krieg ist -

Ihr wisst nicht, was Krieg ist
von Yeva Skalietska

Bewertet mit 5 Sternen

Aufgrund des Angriffskrieges von Russland auf die Ukraine mangelt es nicht an Büchern zu diesem Thema. Sei es Bücher über die Geschichte des Landes oder Analysen von Strategen oder Betroffenen. Dieses hier ist ein besonderes. Es ist das Tagebuch der 12-jährigen Yeva Skalietska.

 

Yeva lebt mit ihrer Großmutter in Charkiw im Osten der Ukraine. Die Eltern arbeiten im Ausland.

 

Das Leben von Yeva gerät aus den Fugen, als Putins Armee am 24. Februar 2022 in der Ukraine einmarschiert.

 

In ihrem Tagebuch beschreibt sie jene Tage und Wochen bis es gelingt, gemeinsam mit der Großmutter aus der Ukraine zu fliehen. Mit Hilfe von zahlreichen Freiwilligen schaffen sie es nach Budapest und gelangen nach Irland. Dort geht Yeva wieder in die Schule und kann endlich wieder ein Teenager sein.

 

Meine Meinung:

 

Das Buch hebt sich aus der Masse der Bücher zum Krieg in der Ukraine ab. Das liegt vor allem daran, dass das Tagebuch der Zwölfjährigen nicht verändert worden ist. Daher wirkt die Sprache stellenweise kindlich und enthält viele Ausdrücke von Teenagern. Das ist vor allem bei den Whatsapp-Nachrichten, die sie mit ihren Schulkolleginnen teilt.

 

Berührend auch die Nachrichten, die sie von ihren Schulkollegen erhält:

 

"Einige meiner liebsten Menschen - Papa, Oma und Opa - sind immer noch in Charkiw. Ich vermisse sie furchtbar und liebe sie sehr. Mein größter Wunsch ist Frieden!" (Kristina, S. 169f.)

"Wir träumen immer noch davon, eines Tages nach Hause zurückzukehren." (Olha, S. 172)

"Ich will nach Hause nach Charkiw! Ich will in ein friedliches Charkiw, wo ich draußen mit meinen Freunden spielen kann, ohne mich ständig vor Sirenen und Explosionen verstecken zu müssen! Ich will zurück in die Schule und meine Lehrer wiedersehen! Aber vor allem will ich wieder, dass meine Eltern ein echtes Lächeln lächeln." (Kostja, S. 174)

"... und alles, was ich will, ist Frieden und wieder zu Hause sein!" (Alena, S. 178).

Yevas Schlusswort ist wohl wenig hinzuzufügen:

 

„... Wir sind Kinder. Und wir haben ein Recht auf Frieden!"

 

Und ja, wir, die im Frieden leben, wissen nicht, was Krieg ist.

 

Fazit:

 

Gerne gebe ich diesem Tagebuch 5 Sterne.