Rezension

Berührende Geschichte

Jeder Tag für dich -

Jeder Tag für dich
von Abbie Greaves

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt
Seit Jim spurlos verschwunden ist, geht Mary jeden Abend zum Bahnhof und stellt sich dort mit einem Schild hin und wartet auf Jim. Auf dem Schild steht „Komm nach Hause, Jim“. Als die Reporterin Alice Mary mit dem Schild sieht, kann sie nicht anders, als sie anzusprechen. Sie möchte Marys Geschichte erfahren und will ihr helfen, Jim zu finden. Doch so ganz uneigennützig ist sie nicht, denn ihr Job steht dabei auf dem Spiel...

Meine Meinung
Ich hatte das Buch schon häufiger in der Hand und nun endlich danach gegriffen. Und was soll ich sagen? Es hat mir wirklich gut gefallen, auch wenn ich ein paar Kritikpunkte habe. 

Der Einstieg in die Geschichte war sehr spannend und fesselnd. Meine Neugier darauf, was mit Jim passiert ist, war geweckt. Da die Geschichte auf zwei Zeitebenen erzählt wird, wurde die Frage nach Jim und dem, was passiert ist, immer größer. 
Zum einen spielt die Geschichte in der Gegenwart, in der Mary auf Jim wartet und zum anderen in der Vergangenheit, als Mary und Jim sich kennen gelernt haben. Dadurch erhält man einen guten Kontrast zwischen dem Leben das Mary führt und auch der Darstellung der Beziehung der Beiden. 
Womit ich nicht gerechnet hätte, ist das Thema, das hier Eingang in die Geschichte gefunden hat. Da wäre ich so nicht drauf gekommen, aber ich fand es gut, wie es eingebunden und dargestellt wurde. Auch die Nachvollziehbarkeit war gegeben, weshalb es authentisch und glaubhaft rüber kam. 
Ich hatte ein bisschen Sorge, was das Ende dann letztlich angeht, aber hier wurde ich tatsächlich positiv überrascht. Es hat zu der Geschichte gepasst und alles andere wäre für mich dann auch nicht glaubhaft gewesen. 

Die Protagonisten haben mir gut gefallen. Wir lernen sie zu zwei verschiedenen Zeiten kennen und sehen dadurch auch, welche Entwicklung sie schon durchgemacht haben. Mary und Alice kommen sehr authentisch und lebendig rüber und generell stimmte auch die Dynamik und Harmonie unter den Protagonisten.

Der Schreibstil war zwar flüssig und einfach gehalten, sodass ich gut voran gekommen bin, aber er hatte auch etwas an sich, dass mich die Geschichte trotz Spannung und Neugier nicht packen konnte. Ich kann das nicht genau in Worte fassen, aber irgendwie hat er mich da ein bisschen blockiert. Die Atmosphäre war leider nicht ganz so greifbar, wie ich es mir gewünscht hatte, aber es war dennoch spürbar, dass hier etwas in der Luft lag. Die Gefühle und Emotionen konnten gut greifbar gemacht werden, sodass mich das Buch an den entscheidenden Stellen auch berühren konnte. 

Insgesamt also eine schöne und spannende Geschichte mit einem gut aufbereiteten Thema und kleineren Schwächen.