Rezension

Berührendes Buch

Die Lavendelfarm - Irene Hannon

Die Lavendelfarm
von Irene Hannon

Bewertet mit 5 Sternen

„...Falls es ein Geheimrezept gab, wie man einem trauernden kleinen Mädchen ein Lächeln entlocken konnte, kannte er es nicht...“

 

Der Arzt Logan West ist nach Hope Harbor gezogen, um dort die Notfallpraxis zu übernehmen. Die geregelte Arbeitszeit gibt ihm mehr Freiraum, sich um seine Nichte Molly zu kümmern. Das kleine Mädchen hat vor kurzem ihre Großmutter verloren, bei der sie aufgewachsen ist.

Die Autorin hat einen berührenden Roman geschrieben. Der Schriftstil verknüpft gekonnt mehrere Lebensgeschichten miteinander und lässt viel Raum für die Emotionen der Protagonisten.

Logan hat sich einen kleine n Hund zugelegt. Der ist allerdings völlig unerzogen und gräbt gern bei Jeanette, der die benachbarte Lavendelfarm gehört, die jungen Pflanzen aus. Dadurch lernen sich Logan und Jeanette kennen. Letztere hat sich ihr Leben in Einsamkeit ausgesucht und bleibt auf Distanz. Auch Logan hat momentan andere Probleme, als sich in eine Frau zu verlieben. Er tut alles für seine kleine Nichte, kommt aber trotzdem nicht an sie heran.

Die Gemeinde von Hope Harbor hat einer syrischen Familie ein neues Zuhause gegeben. Die Familie besteht aus der Großmutter Miriam, ihren Sohn Thomas und der Enkelin Elisa. Die liebevolle Aufnahme kann jedoch nicht alle Schmerzen der Vergangenheit tilgen. Das klingt bei Thomas so:

 

„...“Ich habe meinen Glauben in unserer zerbomben Kirche in Syrien zurückgelassen.“ Bitterkeit schwang in seinen trotzigen Worten...“

 

Wenn Thomas seine kleine Tochter sieht, sieht er gleichzeitig das Bild seiner verstorbenen Frau. Deshalb geht er auf Distanz zu dem Kind. Miriam schenkt Elisa ihre ganze Liebe, kann aber die Trauer über das Verhalten des Vaters nicht von ihr nehmen.

Ein besonderer Mensch im Ort ist Charly. Er findet immer die richtigen Worte und hat manche Lebensweisheiteen auf Lager.

 

„...Abeer Stürme haben eine erstaunliche Macht. Sie können für Veränderungen sorgen und verborgene Schätze ans Licht bringen...“

 

Es wird schnell klar, dass dies auch für die Stürme des Lebens gilt.

Es bedarf Zeit, bis sich die Verhältnisse zum Guten wenden. Sehr berührend werden dabei die inneren Kämpfe der Protagonisten geschildert. Gleichzeitig werden Glaube und Gebet behutsam thematisiert.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Er bräuchte viele Orte wie Hope Harbor, wo die Bewohner füreinander einstehen, aber jeder trotzdem seinen Freiraum hat.