Rezension

Beschaulicher Reiheneinstieg in stimmiger Kulisse...

Der Tag beginnt mit Mord -

Der Tag beginnt mit Mord
von Molly Flanaghan

Bewertet mit 4.5 Sternen

Beschaulicher Reiheneinstieg in stimmiger Kulisse - ein Krimi mit sehr überraschenden Wendungen...

Die junge Fiona O'Connor kehrt aus Dublin zurück in ihr idyllisches Heimatdorf Ballinwroe an der irischen Westküste. Sie erfüllt sich einen langgehegten Wunsch und baut ihr Elternhaus in ein kleines Bed & Breakfast um: das Greenhill Cottage. Doch schon bald geschehen dort unheimliche Dinge. Vor ihrer Haustür findet Fiona tote Vögel, und nachts schleicht jemand um das Haus. Fiona hat den Verdacht, dass man sie aus dem Dorf verjagen möchte. Als einer ihrer ersten Gäste tot in den Ruinen einer Mühle gefunden wird, bekommt sie es mit der Angst zu tun. Würde tatsächlich jemand so weit gehen, nur um ihr zu schaden? (Klappentext)

Bereits als Teenager verließ Fiona O'Connor ihre Eltern und ihr kleines Heimatdorf und lebte seither in Dublin. Es war einer müttlerlichen Freundin zuzuschreiben, dass sie dort nicht den Halt verlor, und diese war es auch, die ihr die Wiederkehr nach Ballinwroe ermöglichte. Nun ist Fiona zurück und konnte das Haus ihrer verstorbenen Eltern zu einem hübschen Bed & Breakfast umbauen, und tatsächlich sind die Zimmer stets ausgebucht. Doch leider wird sie in dem kleinen Dorf nicht von allen willkommen geheißen. 

Das Klima im Dorf wird von Gerüchten beherrscht, die sich hartnäckig halten und Fiona in schlechtem Licht dastehen lassen. Vor allem der Bürgermeister und Betreiber des ortsansässigen Hotels schürt die Stimmung gegen Fiona. Doch ist er es auch, der ständig tote Vögel vor die Tür der Pension legt? Als einer der Bed & Breakfast Gäste erschossen in den Ruinen einer alten Mühel aufgefunden wird, scheint das negativ auf Fiona zurückzufallen. Irgendjemand versucht, ihr die Schuld für den Mord in die Schuhe zu schieben, und dann quartiert sich der ermittelnde Polizeibeamte auch noch ausgerechnet in ihrer Pension ein...

Dieser erste Band der Irlandkrimis um Fiona O'Connor stellt einen beschaulichen Reiheneinstieg in stimmiger Kulisse dar. Sowohl die sorgfältige Charakterzeichnung als auch die atmosphärische Schilderung der örtlichen Gegebenheiten fallen sehr bildhaft aus, so dass ich alles sehr gut vor Augen hatte. Vor allem die drei Hauptcharaktere Fiona, Pater Moran und Inspector Aidan Connolly erweisen sich im Verlauf als zunehmend sympathisch, je mehr man über deren Hintergründe und Eigenheiten erfährt. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten wächst das Vertrauen unter den dreien, und sie erweisen sich letztlich auch bei den Ermittlungen als gute Kooperationspartner. Der Kriminalfall selbst entwickelt sich eher langsam, bis dann gegen Ende überraschende Wendungen auftreten, die für die notwendige Spannung sorgen. Fast nebenher wird auch eine Intrige innerhalb des Polizeiapparates thematisiert, die sicher in den Folgebänden noch eine Rolle spielen wird.

Versiert und mit angenehmer Stimme wird das ungekürzte Hörbuch von Marylu Poolman gelesen. Allerdings beginnt nahezu jeder Satz mit einem raschen tiefen Einatmen, was mich zunehmend störte.    

Viel irisches Flair, bildhafte Beschreibungen von Landschaft und Dorfleben, ein bis zwei kritische Blicke auf die katholische Kirche und die Folgen des blinden Glaubens, Charaktere die einem rasch ans Herz wachsen, ein interessanter und verwobener Fall - der Wohlfühlkrimi hat mir wirklich gut gefallen, und Band zwei wird sicher bald folgen...

 

© Parden