Rezension

Besondere Gaben, Faaraahs Licht und eine Stadt voller Menschen!

Stadt ohne Nacht -

Stadt ohne Nacht
von Silke Katharina Weiler

Bewertet mit 5 Sternen

Ein gelungener Fantasy Roman der überzeugen kann.

Der Schreibstil ist gut zu lesen, von der Sprache und dem Lesefluss. Die Spannung steigt langsam an, erstmal muss man die Protagonisten kennenlernen. Auch wird der Roman aus der Sichtweise der beiden Protagonisten Ala und Dexter erzählt.

Das Cover zeigt eine Stadt bei Nacht (wie schon der Titel sagt) aber sie versinkt nicht in völliger Dunkelheit – denn da ist dieses Licht – das keine echte Nacht zulässt in der Stadt. In großer Schrift lesen wir darüber den Titel des Romans. Für mich passt das Cover wunderbar in Stil und Farbe zum Inhalt.

Der Klappentext macht neugierig auf einen interessanten und spannenden Fantasy Roman.

Fazit:

Wir begegnen der 19-jährigen Ala, ihr Vater brachte sie in ein Waisenhaus in ihrer Heimatstadt Realtaris nachdem er beobachtet hat das sie ein Tier heilt. Sie scheint die Gabe des Heilens zu besitzen. Leider werden aber Begabte in ihrem Land verfolgt und getötet. Deshalb war sie schon lange nicht mehr in ihrer Heimatstadt. Dann aber gerät sie an Dexter und er verschleppt sie ausgerechnet dorthin. Denn er hofft sie wird die Frau heilen, die er liebt. Leider erregen die beiden die Aufmerksamkeit des fanatischen Ordens in der „Stadt ohne Nacht“. Und damit gerät Ala in allerhöchste Gefahr.

Ala ist als Protagonistin am Anfang eher eine zurückhaltende Einzelgängerin, die sich versucht unauffällig durchs Leben zu schlagen – nur nicht auffallen. Mit der Arbeit als Köchin in der Mine gelingt ihr das auch lange Zeit, dann verändert sich die Situation zu ihren Ungunsten und sie rückt dort in den Fokus des Minenbetreibers. Aber sie wächst an ihren Herausforderungen und zeigt Zähne.

Dexter war einst berüchtigt als Jäger unter den Begabten, aber nach dem Verlust seiner Frau und seines ungeborenen Kindes fehlt ihm der nötige Biss – auch stellt er seine Arbeit in Frage. Denn er hat Verantwortung, auch finanzieller Art, für die junge Gilla übernommen. Ala ist eigentlich erstmal Mittel zum Zweck. Auch bringt er sich immer wieder in gefahrvolle Situationen mit gefährlichem Ausgang.

Das Setting ist wie zumeist in den Fantasy Roman mehr mittelalterlich und dementsprechend die Schere zwischen Arm und Reich groß. Noch dazu herrscht der Orden mit seinem Licht.

Der Roman benötigt keine fremden Wesen oder fantastische Kreaturen, um überzeugen zu können. Also nicht das typische Schema: Gruppe trifft sich, um einen kostbaren Gegenstand zu finden und es gibt viel Abenteuer sowie Action. Klar gibt es auch abenteuerliche Ansätze und Kämpfe, aber sie sind nicht das herausragende des Romans, eher die leisen Töne spielen eine Rolle. Die Botschaft von Liebe und Hass, Vertrauen und Verrat, von Toleranz und Andersartigkeit sind die tragenden Elemente des Romans.

Ich finde ihn gelungen, spannend und voller Magie, ohne das normale Brimborium zu bedienen. Auch die abwechselnde Erzählperspektive macht den Roman insgesamt interessant und abwechslungsreich. Es muss nicht immer „Mainstream“ sein und auch das Ende lässt vielleicht (ein wenig) auf eine Fortsetzung hoffen. Von mir wohl verdiente 5 Sterne für diesen Fantasy Roman.