Rezension

Bewegendes Buch

Albertos verlorener Geburtstag - Diana Rosie

Albertos verlorener Geburtstag
von Diana Rosie

Bewertet mit 4 Sternen

Tino findet es gar nicht toll, dass sein Großvater Alberto nicht weiß, wann er Geburtstag hat. Um den Jungen nach einem schweren Unfall seines Vaters abzulenken, fahren die beiden in die Gegend, in der Alberto aufgewachsen ist und machen sich auf die Suche nach Albertos Vergangenheit. Er ist während des spanischen Bürgerkriegs aufgewachsen und hat viele schlimme Dinge erlebt, aber auch Gutes erfahren. Doch davon weiß er nichts mahr und nach und nach kommen die Erinnerungen wieder zurück.

Zuerst hatte ich vermutet, dass es sich um einen der üblichen stark beworbenen Kitschromane handelt, wie man zu zuhauf in den großen Buchhandlungen findet. Ich hatte das Buch geschenkt bekommen und war auf Anhieb vom Klappentext nicht so begeistert. Doch dann faszinierte mich das Buch sehr und ganz ohne Taschentücher ging es nicht ab.

Das Buch erzählt die Geschichte aus verschiednen Perspektiven, in der Hauptsache aus der von Tino und Alberto. Diese Teile sind in einer sehr schlichten, fast schon naiven Sprache gehalten mit kurzen Sätzen und einfachen Wörtern. Eingestreut ist aber auch die Sichtweise anderer Beteiligter, z.B. von Albertos Mutter oder dem Besitzer des Weinguts, auf dem Albertos Vater gearbeitet hat. Diese Teile unterscheiden sich im Stil von den anderen, sind differenzierter, aber auch sehr gut lesbar. Dieser Perspektivenwechsel macht das Buch lebendig, aber nicht unübersichtlich. Dabei ist das Buch hoch politisch, denn der spanische Bürgerkrieg und seine Folgen für die spanische Gesellschaft spielen eine wichtige Rolle, bleiben aber eher im Hintergrund.

Mit hat das Buch sehr gut gefallen, die Mischung aus persönlichem Schicksal und geschichtlichem Hintergrund  finde ich sehr gelungen. Das Buch ist auf jeden Fall sehr lesenswert!