Rezension

Bezaubernd, kurzweilig und berührend

Das Apfelkuchenwunder oder Die Logik des Verschwindens - Sarah Moore Fitzgerald

Das Apfelkuchenwunder oder Die Logik des Verschwindens
von Sarah Moore Fitzgerald

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt aus dem Klappentext:

Oscar ist Megs bester Freund. Er hat ein besonderes Gespür für seine Mitmenschen und ist mit seinem Apfelkuchen stets zur Stelle, wenn er gebraucht wird. Doch als er selbst Hilfe braucht, ist Meg am anderen Ende der Welt. Und auch sonst ist niemand für ihn da. Oscar verschwindet spurlos – und alle befürchten das Schlimmste. Alle, bis auf Meg. Sie ist fest entschlossen, herauszufinden, was wirklich passiert ist …

 

Meinung:

Im Buch starten wir mit einem Gedenkgottesdienst für Oscar, denn dieser ist verschwunden und alle halten ihn für Tod. Auch Meg ist extra aus Neuseeland zurückgekehrt, als sie die Meldung von seinem Verschwinden bekommen hat. Sie kann nicht glauben, dass Oscar sich umgebracht haben soll und solange keine Leiche gefunden wird, glaubt sie fest daran, dass er wieder auftaucht. Zusammen mit Oscars kleinem Bruder Stevie geht sie den Ereignissen zwischen ihrem Weggang aus Irland und Oscars verschwinden nach und stoßen auf einige Ungereimtheiten.

Meg und Oscar sind zwei wirklich liebenswerte Protagonisten. Sie sind herzensgute Menschen, beste Freunde und immer füreinander da. Bis zu dem Moment, wo Meg mit ihrem Eltern für ein halbes Jahr nach Neuseeland geht, kann die beiden nichts trennen und die Distanz macht beiden schwer zu schaffen. Besonders Meg verunsichert der Emailkontakt und Oskars Freundschaft zu der neuen Schülerin Paloma mehr und mehr, weswegen sie sich zurückzieht. Oscar kann einen wunderbaren Seelentröster backen: den berühmten Apfelkuchen seiner Großmutter. Und damit hat er schon so Manchem aus einer Lebens- und Sinnkrise geholfen. Besonders gut haben mir aber auch einige der Nebenfiguren in diesem Buch gefallen, allen voran Oscars kleiner Bruder Stevie, der mit einer so positiven Einstellung das Leben meistert. Wirklich bewundernswert und ein absolutes Vorbild. Davon darf man sich gerne eine Scheibe abschneiden ;-)

Geschrieben ist das Buch aus der Ich-Perspektive. Die Sichtweise wechselt hier kapitelweise zwischen Meg und Oscar. Nach und nach zeichnet sich ein immer klareres Bild über den Hintergrund von Oscars Verschwinden ab. Aber auch wenn mich die Auflösung der Geschichte nicht wirklich überrascht hat, da für mich relativ schnell klar war, wer hier die Fäden im Hintergrund zieht, so hat der bezaubernde Schreibstil doch eine ganz eigene Magie wirken können und für einen wunderschönen und kurzweiligen Lesetag gesorgt. Sarah Moore Fitzgeralds Erzählweise ist eingängig, flüssig und altersgerecht. Die Kapitel sind kurz und übersichtlich gehalten und besonders schön fand ich, dass die Kapitel nicht mit Zahlen gekennzeichnet wurden, sondern als "Kuchenstücken" bezeichnet werden. So liest man sich Bissen für Bissen vom "ersten Kuchenstück" bis zum "letzten Kuchenstück" durch und fiebert mit Meg und Oscar mit.

 

Fazit:

Ein wirklich schönes, bezauberndes und berührendes Kinder- und Jugendbuch, dass man vom Inhalt her zwar schnell durschaut hat, aber trotzdem einem wunderschöne Lesemomente beschert und zum Nachdenken anregt.

Von mir gibt es 4,5 von 5 Punkten.