Rezension

Ein Buch der leisen Töne - herzlich und voller Wärme

Das Apfelkuchenwunder oder Die Logik des Verschwindens - Sarah Moore Fitzgerald

Das Apfelkuchenwunder oder Die Logik des Verschwindens
von Sarah Moore Fitzgerald

Bewertet mit 5 Sternen

Wer hätte nicht gerne einen besten Freund, der den leckersten Apfelkuchen der Welt mit magischer Wirkung backen kann?

Oskar ist so ein bester Freund und seine beste Freundin heißt Meg. Die zwei leben in Irland, kennen sich von klein auf, sind Nachbarn und vom ersten Tag an Freunde. Sie erzählen sich alles und wenn es mal sein muss, backt Oskar seinen Apfelkuchen nach einem Geheimrezept. Als Meg für ein halbes Jahr nach Neuseeland geht, beginnt für Oskar eine sehr schwere Zeit, die darin gipfelt, dass er verschwindet und jeder den Jungen für tot hält. Nein, nicht jeder! Meg und Oskars jüngerer Bruder glauben nicht, dass Oskar verunglückt ist und machen sie auf die Suche nach ihm.

Schon allein das wunderschöne Cover war für mich ein Grund, dieses Buch lesen zu wollen. Diese Farben, diese Schnörkel... Einfach schön. Sarah Moore Fitzgerald hat mit diesem "Apfelkuchenwunder" ihr Debüt veröffentlicht und zwei tolle junge Menschen in die Welt der Jugendliteratur gebracht, die man einfach nur gern haben muss. 

Ich mochte Meg und Oskar gleich von Beginn an. Beide sind eher die stillen Charaktere, wobei Meg doch noch etwas mutiger ist. Die Trennung über 6 Monate fällt beiden schwer. Besonders Oskar vertraut den falschen Leuten, und muss lernen, dass nicht jeder ehrliche Freundschaft anbietet. Er ist sehr gutmütig und hilfsbereit, was von seiner neuen Nachbarin Paloma Killealy ausgenutzt wird. Sie zeigt ihm, wie schnell man in der Gesellschaft von einem beliebten Jungen zu einem gechassten Aussenseiter abstürzen kann. 
Oskar bleibt aber selbst in dieser Situation ein ruhiger und lieber Junge und ist zu jedem seiner Mitmenschen nett. Doch irgendwann hält er es nicht mehr aus und Meg ist für ihn so weit weg und meldet sich nicht mehr, dass Oskar nur noch einen Ausweg weiß.

Ich mochte den Schreibstil sehr. Er brachte mich den beiden Protagonisten näher und berührte mich dermaßen, dass ich am liebsten gar nicht gewollt hätte, dass dieses Buch irgendwann zu Ende ist. Es herrscht eine leichte Melancholie in dem Buch, die ich als sehr angenehm empfand. Es ist kein lustiges Buch. Es ist ein Buch der leisen Töne. Das Thema Freundschaft, Mobbing und auch die Toleranz über das Anderssein, wird in dieser Geschichte groß geschrieben. Doch auch wenn man vielleicht nicht viel zu lachen hat, bleibt einem die Geschichte in Erinnerung. Denn sie ist herzlich, warm und voller Hoffnung darüber, dass alles wieder gut wird, wenn man den richtigen Menschen an seiner Seite und Apfelkuchen hat.

Sarah Moore Fitzgerald hat mit ihrem ersten Buch"Das Apfelkuchenwunder oder die Logik des Verschwindens" einen wunderbaren, melancholischen Roman über Freundschaft und die Toleranz über das Anders sein geschrieben. Dieses Debüt, ist ein Buch der leisen Töne mit einem schönen Schreibstil, der eine einzigartige Atmosphäre schafft. Hier stimmt einfach das Gesamtpaket, denn auch das Cover ist ein hübscher Hingucker.