Rezension

Bis an die Grenze - und dann noch weiter

Da geht’s lang -

Da geht’s lang
von Hermann Gühring

Bewertet mit 5 Sternen

Hermann Gühring reist leidenschaftlich gern. Mittlerweile hat er über 150 Länder bereist. Dabei legt er gerne längere Strecken mit dem Auto zurück. Wie gut, dass er nicht alleine reist, sondern Gott an seiner Seite hat. Denn er erlebt immer wieder knifflige Situationen, in denen er auf die Hilfe seines himmlischen Vaters angewiesen ist.

 

Dieses Buch enthält achtzig kurze Reisegeschichten. Jede Anekdote lässt sich in fünf bis zehn Minuten lesen, dabei ist die Reihenfolge beliebig. Die Geschichten sind nicht zeitlich geordnet, sondern nach Kontinenten.

 

Diese vielen Reisen unternimmt der Autor als Unternehmer, doch er nutzt seine Zeit in fremden Ländern auch um Kontakte zu einheimische Christen zu knüpfen. Dabei benutzt er den Sport als Brücke zu den Menschen.  Seine Organisation bietet in vielen Ländern beliebte sportliche Aktivitäten für Kinder an. Dabei lernen die Kinder nicht nur eine Sportart, sie werden auch fürs Leben trainiert, indem ihnen wichtige Werte vermittelt werden. Ein weiteres Angebot seiner Organisation sind Leiterschulungen. „Wir wollten versuchen, in junge Menschen aus bildungsarmen Nationen zu investieren, indem wir ihnen alle Werkzeuge zur Verfügung stellten, die sie brauchten, um in ihren eigenen Ländern Verantwortung zu übernehmen.“

 

So berichtet der Autor in diesem Buch nicht nur von spannenden Erlebnissen an ungewöhnlichen Orten und auf gefährlichen Straßen, sondern auch von außergewöhnlichen Begegnungen mit Einheimischen. Hermann Gühring ist nicht nur wagemutig, er scheint auch sehr vergesslich zu sein. Die Brille, der Handgepäckskoffer, der Reisepass –  seine Verluste führen zu interessante Begegnungen mit Zollbeamten und Polizisten. Er gerät außerdem gelegentlich in heikle politische Situationen. Immer wieder ist er von Herzen dankbar für Gottes übernatürliches Eingreifen. Davon zu lesen ist sehr ermutigend.

 

Das Herz des Autors brennt für Evangelisation. Nicht nur auf seinen Reisen, auch in diesem Buch benutzt er alltägliche Ereignisse, um geistliche Gedanken weiterzugeben. Das wirkt nicht frömmelnd oder aufgesetzt, sondern echt und natürlich. Auch von seinem Versagen berichtet er, wenn er zum Beispiel bitter bereut, dass er eine Gelegenheit anderen zu helfen nicht nutzt, oder er sich überfordert fühlt, als er unerwartet gebeten wird neue Gläubige zu taufen.

 

Das Buch enthält zwei Bildteile, die Eindrücke von seinen Reisen zeigen. Die Bilder sind faszinierend, schade, dass es nicht mehr sind. Auch bei den Berichten spürt man, dass es noch viel mehr zum Erzählen gäbe.

 

Fazit: Schon allein beim Lesen dieser aufregenden Reiseanekdoten bekommt man eine Gänsehaut. Der Autor lebt gefährlich, und erlebt dadurch Außergewöhnliches. Ein sehr empfehlenswertes Buch für Menschen, die sich für fremde Länder und für Christen in aller Welt interessieren. Vermutlich sollte jemand Mietwagenfirmen vor diesem waghalsigen Reisenden warnen!