Rezension

Bittere Beziehungen

Kranzgeld
von Irene Zimmermann

Bewertet mit 4 Sternen

Marie ist Magd auf dem Gsellhuberhof in Oberschwaben und schwanger von Josef, dem Sohn des Hofbesitzers. Als der die Fanny wegen der Mitgift heiratet, flieht Marie und will sich ertränken. Doch sie wird vom Tagelöhner Sebastian gerettet. Er nimmt sie bei sich auf. Aber Josef kann Marie nicht vergessen.

Die Geschichte liest sich angenehm flüssig. Die Handlung in dem kleinen Dorf ist sehr realistisch und gut dargestellt. Der Sohn eines Bauern muss in jener Zeit eine möglichst gute Partie machen der Mitgift wegen. Die Liebe, schon gar zu einer Magd, spielt da überhaupt keine Rolle. Wenn aber die Gefühle so groß sind, kann das nur zum Verhängnis für alle Beteiligten werden.

Die Protagonisten sind authentisch beschrieben. Ich konnte die Beweggründe für ihre Handlungen nachvollziehen und manchmal auch Mitgefühl für sie entwickeln. Aber wirklich sympathisch war mir keine Person. Marie handelt in ihrer Liebe oft sehr naiv, so dass sie dann mit zwei unehelichen Kindern dasteht. Josef handelt wie es von ihm erwartet wird und vergeht dann vor Selbstmitleid. Fanny könnte man bedauern, wenn sie nicht so überspannt wäre.

Dieser historische Roman hat mich gut unterhalten und war interessant.