Rezension

Brisantes Thema

Das Verschwinden der Luft - Christian Kahl

Das Verschwinden der Luft
von Christian Kahl

Bewertet mit 3.5 Sternen

Mat Endesfelder ist ein sehr vermögender Mann, der sich zu einem Tauchurlaub auf Borneo befindet. Hier lernt er Darlene kennen, eine Mitarbeiterin des Tauch Resorts. Sie kommen sich langsam näher und er erfährt, dass der eigentliche Grund ihres Aufenthalts auf Borneo die Suche nach ihrem Bruder James ist, der hier vor einigen Jahren spurlos verschwand. James hatte sich für die Urvölker im Regenwald und damit gegen die Holzmafia und Palmölproduzenten eingesetzt. Mat entscheidet sich, Darlene auf einer Expedition in den Dschungel zu unterstützen, mit seinem Geld und auch mit seiner Begleitung. Zusammen tauchen sie in diese unbekannte und manchmal Furcht einflößende Welt ein…
„Das Verschwinden der Luft“ ist ein ungewöhnlicher Thriller aus der Feder von Christian Kahl. Schon der Ort des Geschehens ist für uns Europäer mystisch: der Regenwald Borneos. Die Atmosphäre des Dschungels  fängt der Autor gut ein, der Leser wähnt sich zwischen Zikaden und Affengeschrei. Das Ganze erzählt er uns in einem nüchternen Schreibstil, der gut und schnell zu lesen ist. Die brisante Thematik sorgt für ein Gefühl der Realität, auch wenn manche Aktionen etwas überzogen wirken. Die Spannung lässt leider im Mittelteil des Buches etwas nach, so dass es zu einigen wenigen Längen kommt. Zum Finale hin wird es dann wieder deutlich spannender mit einem etwas unvorhersehbaren Ende.
Das Cover deutet nicht unbedingt auf einen Thriller hin, gefällt mir aber, weil es durch die abgebildete Vegetation zum Buch passt. Der ungewöhnliche Titel passt, er erklärt sich durch die Lektüre des Buches. Ich finde ihn sehr gut gewählt, weil er neugierig macht.
Dieses Buch ist kein „normaler“ Thriller, hier geht es um viel mehr. Die Abholzung des Regenwaldes ist zwar ein bekanntes Problem, hier aber erfährt man, eingebettet in einen Thriller, mehr darüber. Die Aussagen dazu in diesem Buch scheinen gut recherchiert zu sein. Dafür und für die gute Idee, das Ganze in einen Roman zu verpacken, bekommt das Buch von mir den vierten Stern, den es als „Nur-Thriller“ von mir nicht bekommen hätte.