Rezension

Streckenweise Thriller mit Luft nach oben

Das Verschwinden der Luft - Christian Kahl

Das Verschwinden der Luft
von Christian Kahl

Bewertet mit 3 Sternen

Läßt luft nach oben und regt zum Nachdenken über verschiedenen Thematiken an

Thriller über eine wahre Begebenheit lese ich sehr gerne. Bei diesem hier wurde ich leider enttäuscht, wobei das Thema an und für sich gut war.

Die Geschichte handelt von Mat, einem reichen Mann der irgendwie noch nach einer Herausforderung sucht. Er glaubt dies auch bei seinen jährlichen mehrwöchigen Tauschurlaub gefunden zu haben. In dem Resort lernt er Darlene kennen die auf der Suche nach ihrem Bruder ist, der sich vor Jahren in die Abgeschiedenheit der Regenwälder zurückgezogen hat und nun verschwunden ist.

Durch einen Tauschunfall entscheidet sich Mat der mittellosen Darlene das Geld für die Expedition zu geben mit der Auflage selbst mitzukommen. Das Abenteuer kann beginnen, so jedenfalls sieht es Mat. Es erwartet Sie jedoch eine sehr gefährliche Reise in den Dschungel der Regenwälder. Sie kommen einem Urstamm sehr nahe, werden letztlich entführt und dem reichen Mat versucht man noch mehr Geld zu erpressen. Wer steckt hier dahinter, die Holzmafia, der Stamm der hier lebt und vor allem wo ist Darlens Bruder, lebt er noch ? Was ist mit dem Stamm “Luft” passiert, bei denen sich Darlens Bruder aufgehalten hat ?

Die Thematiken in diesem Buch reichen von Arm und Reich, Macht und Geld, von den wirtschaftlichen und korrupten Interessen der Holzmafia als auch der industriellen Materialgesellschaften, bis hin zur Ausbeutung der Regenwälder und das doch unterschiedliche Leben der Völker in diesem Gebieten. All dies reicht aus, damit man sich beim Lesen des Buches durchaus Gedanken über sein eigenes Leben und was können wir Menschen dazu beitragen, damit die Regenwälder als auch die Völker ihr Leben leben können und ein Umdenken stattfinden könnte.

Trotzdem gelang es mir nicht, mich in die Figuren hineinzuversetzen und mich von der Geschichte tragen zu lassen. Für das Buch brauchte ich sehr lange zum lesen und ich ertappte mich auch dabei Teile als langweilig zu empfinden. Über manche Wendungen und Interessen die die Figuren verfolgten, kann man streiten ob das dieses Buch nötig gehabt hätte. Wirklich überzeugen könnte mich nur der letzte Teil in dem Buch. Den angekündigten Thriller vermisse ich auch darin eine etwas turbulente Geschichte triffst das schon eher.

Das Potenzial war vorhanden und konnte mich leider nicht in den Bahn ziehen, hat mich aber zum Nachdenken über so manches angeregt. Auch der Schreibstil des Autors war streckenweise schön zu lesen und in teilen auch sehr spannend geschrieben. Kurzum ein Buch mit einem völligen auf und ab für mich. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.