Rezension

Buchpreis Nominierung

Muna oder Die Hälfte des Lebens -

Muna oder Die Hälfte des Lebens
von Terézia Mora

Bewertet mit 4.5 Sternen

Muna, die junge Ich-Erzählerin, wächst in keinen leichten Verhältnissen in der DDR auf. Ihr Vater stirbt und die Mutter zerbricht an diesem Tod und widmet sich immer mehr dem Alkohol. Muna hat dadurch viele Freiheiten. Sie schreibt unheimlich gerne und absolviert ein Praktikum in einer Redaktion. Dann trifft sie auf Magnus. Er ist Fotograf und Lehrer. Sie verbringen eine Nacht miteinander, dann verschwindet Magnus. Er ist aus der DDR in den Westen abgehauen.

Muna lebt ihr Leben weiter, studiert, führt Beziehungen, knüpft Freundschaften, ist viel in der Welt herumgekommen. Dann steht da nach sieben Jahren plötzlich Magnus, den Muna nicht vergessen konnte, trotz der Zeit, die vergangen ist und all ihrer neuen Erlebnisse. Mit Magnus Rückkehr beginnt das Unglück für Muna.

Die Protagonistin Muna ist so authentisch geschrieben, sie steht für sich ein, promoviert, weiß was sie möchte, aber wenn es um Magnus geht, ist Muna ein völlig anderer Mensch. Sie ist besessen von ihm, möchte alles für ihn geben. Merkt nicht, wie toxisch diese Beziehung ist, wie wenig Magnus sich für sie interessiert. Die Lektüre dokumentiert toxische Beziehungen ungeschönt, unverfälscht und mit psychologischer Tiefe.

Verdient auf der #shortlist des @buchpreis!