Rezension

Campen, Liebe und Familie

Wir sehen uns zu Hause -

Wir sehen uns zu Hause
von Christiane Wünsche

Bewertet mit 4 Sternen

Anne verliert nach 30 Jahren Ehe plötzlich ihren Mann Peter, kurz vor einer lang geplanten Campingtour nach Skandinavien. Um vor ihrer Trauer zu fliehen, macht sie sich allein mit dem Camper auf in den Norden Deutschlands. In den neuen Bundesländern will sie der Vergangenheit ihres Mannes nachspüren, von der er sie in all den Jahren ferngehalten hat. Zu Hause kämpft ihre Tochter Alina mit ihren ganz eigenen Problemen und auch Ronny, ein junger Mann aus Hamburg, ist in die Familiengeschichte verwickelt.

Was kann ich zu diesem Buch schreiben? Es hat mich mitgenommen auf eine wunderbare Campingtour durch Usedom, Rügen, die Uckermark, Hamburg… Es war auch eine Reise durch die Geschichteauf der ich neues über das Leben in der ehemaligen DDR und über die Wiedervereinigung erfahren habe. Ich habe Anne in ihrer Trauer begleitet, ihren Schmerz und seine Bewältigung mitgefühlt, auch in die anderen Personen, Alina, Ronny, Peter in Rückblicken, konnte ich mich gut hineinversetzen.

Was mich aber gestört hat, sind die teilweise sehr altbackene und kitschige Sprache des Buchs, und die häufig viel zu klischeemäßige Darstellung der Menschen, die Anne auf ihrer Reise trifft.

Aber im Endeffekt kann ich sagen: Christiane Wünsche hat sehr geschickt mehrere Erzählstränge zu einer spannenden, sehr gut zu lesenden Geschichte verwoben, und ich bin tatsächlich traurig, dass die Reise im „guten alten Willi“ beendet ist…