Rezension

Carter-Akten #7

Hardliner - Felix A. Münter

Hardliner
von Felix A. Münter

Im 7. Band der Reihe lernt der Leser endlich mehr über Carters wahre Identität kennen. Denn zurück in Israel, wo Carter geboren und aufgewachsenen ist, trifft er natürlich auch seine Mutter und alte Bekannte wieder. Wir erfahren also so einiges Privates von Carter, was meiner Meinung nach auch langsam überfällig war. ;-) Es rundet ihn als Charakter noch weiter ab, lässt ihn authentischer wirken.
Der Fall selbst ist wieder mit einem Haufen Action geschmückt und verläuft wie gewohnt blutig ab. Beste Carter-Stimmung also, die zu einem kurzweiligen Leseerlebnis einlädt. Mir hat der Band insgesamt daher wieder gut gefallen. Auch, dass Carter trotz der Ereignisse in der Schweiz das mit dem "Kopf einziehen" nicht wirklich hinbekommt, passt einfach perfekt zu ihm. Still sitzen ist nicht seine Stärke.
Den Schauplatz Israel mit dem Gaza-Konflikt fand ich recht gewagt und war von Beginn an skeptisch, ob Münter die dortigen Entwicklungen differenziert genug darstellen kann. Klar, in erster Linie soll "Carter" kurzweilige Action liefern, aber dennoch sollte gerade in einem solchen Krisenfeld eine ordentliche Recherche ein Muss sein. Zwar bin ich keine Expertin in dem Konflikt, aber mit dem weiteren Verlauf der Handlung wurde die Absurdität des Ganzen meiner Meinung nach nachvollziehbar eingebaut. Carter ist ein intelligenter Mensch und so hätte es mich gewundert, wenn er einzig aufgrund seiner Herkunft vollständig auf Seiten Israels gestanden hätte.

Mein einziger kleiner Kritikpunkt ist allerdings, dass es Carter und seinem Kumpel diesmal etwas zu einfach gelingt, sämtliche Militärs an der Nase herumzuführen und sich überall reinzuschleusen.